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Tunnelbau Experten nehmen Bombentrichter unter die Lupe

Die Bauarbeiten am City-Tunnel in Magdeburg machen Fortschritte. Die Baustelle ist ab Dienstag erneut gesperrt.

Von Rainer Schweingel 26.03.2016, 01:00

Magdeburg l In der vergangenen Woche wurden zwischen dem Willy-Brandt-Platz und dem Kölner Platz Brunnen eingebaut. Diese senken den Grundwasserstand ab. Das erfolgt im Vorgriff auf den restlosen Ausbau des teilweise noch vorhandenen, aber durch die Neustrukturierung und den Neubau des Abwassersystems im Umfeld der Tunnelbaustelle zwischenzeitlich außer Dienst befindlichen Mischwasserkanals, sagte Dirk Rocher vom Magdeburger Tiefbauamt. Die Betonung liegt hier auf dem Wort „restlos“. Bauprovisorisch ist eine Verlegung diverser, vor allem Telekommunikationsleitungen, von der Nordseite des Baufeldes auf die Südseite erforderlich.

Die Leerrohre dafür werden auf der Südseite mittels einer Fräse so tief in den Boden und auch in das Grundwasser eingebracht, so dass diese provisorisch unter der künftigen Tunneldecke vorerst zum liegen kommen.

Damit das Fräsen reibungslos verläuft, dürfen keine Hindernisse im Boden sein.

Deshalb erfolgt die Grundwasserabsenkung, um sehen zu können, dass beim Ausbaggern/Rückbau des Abwasserkanals auch wirklich alle Teile geborgen wurden. Unter Wasser liegend kann man diese Teile nicht sehen.

Ansonsten werden derzeit weiterhin die Injektionen auf der Südseite durchgeführt, die eine Verbesserung der Standfestigkeit der vorhandenen Stützwände schaffen. Dieses war in dieser Form nicht vorgesehen – muss aber auch auf der Nordseite erfolgen. Vor den Injektionen laufen in den gleichen, mittels Kernbohrungen hergestellten Löchern, auch hier Kampfmitteluntersuchungen. Auch aus diesem Grund ist die bereits angekündigte Vollsperrung ab 29. März, 9 Uhr, erforderlich. Die Straßenbahnen fahren aber weiterhin.

Vorbereitet wird auch eine sehr konkrete Kampfmitteluntersuchung. Dem letzten Kampfmittelverdachtspunkt im Baugebiet, welcher auf Grundlage der Auswertung der Luftbilder der Alliierten festgestellt wurde, muss zu Leibe gerückt werden.

Das heißt, es werden an einem konkreten Punkt – im Luftbild als ein vergleichsweise kleiner Einschlagspunkt („Bombentrichter“) sichtbar – Untersuchungen auf das Vorhandensein eines Kampfmittels vorgenommen, so Dirk Rocher weiter.

Auf dem Busbahnhof sind im westlichen Gehweg alle Leitungen/Leerrohe verlegt, sodass mit den Pflasterarbeiten begonnen werden kann. Nach Beendigung des Pflasterns werden die beiden Ankunftshaltestellen wieder in Betrieb gehen. Dieses wird zum gegebenen Zeitpunkt bekanntgegeben.

Der Infopunkt hat über die Osterfeiertage geschlossen.