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Personalmangel Verwaltung schließt zwei Bürgerbüros

Die Stadtverwaltung in Magdeburg kürzt den Bürgerservice ein. Zwei Bürgerbüros sollen schließen. Grund: Personalmangel.

31.03.2016, 01:01

Magdeburg l Von den fünf Bürgerbüros in Magdeburg sollen zwei schließen. Das teilte die Stadtverwaltung überraschend am Mittwoch mit. Die Landeshauptstadt will in den kommenden Monaten zu einem „Workshop“ einladen, in dem neben Experten aus der Verwaltung auch Vertreter der Fraktionen sowie Bürger teilnehmen können. „Es steht definitiv nicht fest, welche Büros geschlossen werden sollen“, sagte Stadtsprecherin Kerstin Kinszorra. Die Ergebnisse der Befragung sollen in der zweiten Jahreshälfte vorgestellt werden.

Grund für die Umstrukturierung ist die „störanfällige und kleinteilige“ Struktur der Bürgerberatung. Das wird in einer Information zum Konzept „Bürgerbüros für die Zukunft wappnen“ des Ordnungsbeigeordneten Holger Platz (SPD) erklärt. Darin heißt es, dass in den fünf Büros, mit einer Mitarbeiterzahl zwischen fünf und zwölf Mitarbeitern, krankheitsbedingte Ausfälle sehr rasch zu temporären Schließungen führen können.

Obwohl noch nicht feststeht, welche Bürgerbüros schließen werden, gibt es zeitnah schon gravierende Umstrukturierungen. So soll etwa das Bürgerbüro Süd (derzeit Otto-Baer-Straße) in den Bördepark umziehen. Dort gab es aber Probleme mit der Absprache. Grund waren Auflagen bei der Baugenehmigung. Während der alte Mietvertrag gekündigt wurde, ist der neue erst ab 2017 gültig. Das Bürgerbüro muss deshalb bereits am 30. April schließen und wird für knapp ein Jahr nicht erreichbar sein. Das vakante Angebot im Süden soll dann durch das Bürgerbüro Mitte abgedeckt werden.

Doch auch das Bürgerbüro Mitte zieht bald um. Weil die Ausländerbehörde am Breiten Weg vergrößert wird, muss dort das Bürgerbüro raus und Übergangsweise in die Leiterstraße ziehen. Eine ursprünglich angedachte Unterbringung im City Carré kam überraschend nicht zu Stande, weil der Umbau in dem Einkaufstempel für die kurze Zeit zu teuer gewesen wäre. Perspektivisch soll dieses Bürgerbüro im neuen Domquartier untergebracht werden. Beschlossen ist das allerdings noch nicht.

Die Bürgerbüros in Ost (Tessenowstraße) und West (Bruno-Beye-Ring) sind die kleinsten. Insider vermuten, dass hier eine dauerhafte Schließung am wahrscheinlichsten ist. Denn mit dem Bürgerbüro Nord (Lübecker Straße) hatte die Stadt erst vergangenes Jahr ein Pilotprojekt gestartet, nach dessen Vorbild auch die anderen Niederlassungen funktionieren sollen. Das heißt „Bürgerbüro Plus“ und ist eine Art Drei-Säulen-System aus Bürgerbüro, Telefonie und Internet, wobei der Stellenwert der Internetangebote steigen soll. So wurde in Nord im vergangenen halben Jahr nahezu vollständig auf Terminvergaben gesetzt. Das sei bei den Kunden auf positives Echo gestoßen. So seien überdurchschnittlich viele Kunden bedient worden, heißt es in der Information von Platz.