1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Kampf dem Staub am Blauen Bock

Abrissbaustelle Kampf dem Staub am Blauen Bock

Auf der Baustelle Blauer Bock in Magdeburg staubt es. Eine Anwohnerbeschwerde rief das Umweltamt auf den Plan.

Von Martin Rieß 20.07.2016, 01:01

Magdeburg l Wo gehobelt wird, da fallen Späne. Und wo gebaut wird, da staubt es an trockenen Tagen auch einmal. Das können derzeit die Passanten und Nachbarn an mehreren Stellen in der Stadt erleben. Beispiel an einer herausragenden Stelle ist der Abriss des Blauen Bocks im Auftrag der Städtischen Werke Magdeburg durch das Unternehmen Geistlinger Abbruch und Erdarbeiten.

Während sich bei der Volksstimme Leser bezüglich des Baustaubs gemeldet haben, gab es bei den SWM selbst bisher kaum Hinweise. Unternehmens- sprecherin Cornelia Kolberg berichtet: „Derzeit liegt nur eine Beschwerde vor von einer Anwohnerin. Sie hat ihr Anliegen an die Firma Geistlinger herangetragen und auch das Umweltamt der Landeshauptstadt kontaktiert.“ Das Umweltamt hat daraufhin die Abrissarbeiten an der Kreuzung Breiter Weg/Ernst-Reuter-Allee besucht. „Im Ergebnis der Prüfung wurde festgestellt, dass in Bezug auf die Staubentwicklung alles technisch Mögliche unternommen wird, um die Staubentwicklung auf ein Minimum zu reduzieren.“

Klar sei, dass eine Baustelle kaum ohne Einfluss auf die Umgebung bleiben könne. Cornelia Kolberg sagt: „Die SWM Magdeburg und die Firma Geistlinger sind natürlich sehr daran interessiert, die Belästigungen für die Anlieger so gering wie möglich zu halten.“ Angesichts der Größe des Projektes seien diese aber nicht völlig auszuschließen. Abbruchmaterialien werden während der Arbeiten ständig bewässert. Dabei kommen nicht allein Wasserschläuche zum Einsatz, sondern auch eine Maschine, die jenen zur Produktion von Kunstschnee in Skigebieten ähnelt.

Darüber hinaus haben die SWM einen externen Sicherheits- und Gesundheitskoordinator beauftragt, der regelmäßig die Baustelle überprüft. Dessen Hauptaugenmerk dürfte dabei weniger auf den Belangen der Nachbarn, als vielmehr auf dem Wohl der Arbeiter auf der Baustelle liegen.

Als Nachbarn sind auch Mitglieder der IG Innenstadt – unter ihnen viele Gastronomen und Händler – vom Abrissgeschehen betroffen. IG-Sprecher Arno Frommhagen ist aber erleichtert: „Wir hätten gedacht, dass die Beeinträchtigungen durch die Abrissarbeiten größer sind“, sagt er im Gespräch mit der Volksstimme. Gerade, da ein Ende dieser Arbeiten absehbar ist, sei die Belastung erträglich.

Für sehr viel schwieriger hält er auch angesichts der Tunnelbaustelle die Verkehrssituation in der Innenstadt. „Jetzt könnten wir die Parkspur, die vor McDonald’s gesperrt ist, gut gebrauchen“, sagt er. Mit Fotos hat er dokumentiert, dass diese Spur bislang nicht genutzt wird. Die IG Innenstadt habe diesen Hinweis bereits an die Stadtverwaltung weitergegeben.