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Alles nur Übung: Im Plaza-Hotel brennt es

22.02.2013, 14:58

Was tun, wenn es brennt? Diese Frage stellte sich im Plaza-Hotel an der Halberstädter Straße, als um 11.02 Uhr die Brandmeldeanlage auslöste. Zwar stieg Qualm aus dem Kellerbereich des Hotels, allerdings handelte es sich bei dem Feuerwehreinsatz um eine Übung.

Sudenburg l Mit ruhiger Stimme erklären Christin Kramm und Claudia Schmidt von der Rezeption den 89 Hotelgästen, dass sie "umgehend das Hotel verlassen und sich auf dem hauseigenen Parkplatz einfinden" sollen. So sieht es der Plan vor, der für den Notfall für das Hotel an der Halberstädter Straße erstellt wurde. Und der greift, wie sich zeigt: Unter dem Ertönen des elektrischen Alarmsignals finden sich die Mitarbeiter und Gäste des Hauses in der Hotellobby ein, um sich von dort zum Sammelplatz zu begeben.

Gäste verlassen das Hotel - eine Person wird vermisst

Derweil trifft die Berufsfeuerwehr der Wache Süd mit einem Löschzug ein. Zugführerin Anke Güldner übernimmt den Einsatz und wird von Hausmeister Thomas Oeltze in das Büro geführt. Anhand des Lageplans der Brandmeldeanlagen im Haus wird schnell klar, dass der Alarm "im Haus A unterhalb des Restaurants" ausgelöst wurde, wie es heißt. Oeltze erklärt kurz die Lage: Hotelgäste und Mitarbeiter sind in Sicherheit, "aber es wird eine Person vermisst!".

11.08 Uhr: Anke Güldner und ihr Team, bestehend aus Alex Runow, Gunnar Ulrich und Ralf Paulin, geben ihre Informationen an die Kräfte weiter, die an den Fahrzeugen an der Halberstädter Straße auf Instruktionen warten. Flugs werden die Vorbereitungen für einen Löschangriff getroffen und Schläuche ausgerollt. Die Handgriffe sitzen.

Die Einsatzkräfte Runow, Ulrich und Paulin legen sich Atemschutzgeräte an, um sich vor dem starken Qualm zu schützen, bevor sie das Gebäude betreten und zur Ursache des Rauches vorstoßen. Außerdem wird eine Wärmebildkamera angefordert, um die gesuchte Person aufzuspüren.

Um 11.18 Uhr folgt die Erlösung - die vermisste Person wird ausfindig gemacht und ins Freie gebracht. Sechs Minuten später können Hausmeister Oeltze und die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr die Alarmsirene im Plaza-Hotel abstellen, nachdem das Haus zum Abschluss nochmals nach verletzten Personen und möglichen weiteren Brandherden durchsucht wurde. Der Einsatz ist binnen weniger Minuten beendet. Eine spezielle Lüftungsmaschine kommt abschließend zum Einsatz, um das Gebäude, das für den Übungszweck diente, vom Rauch zu befreien. Die Hotelgäste kehren nun in das Gebäude zurück.

Übungen dienen dazu, Abläufe zu sichern

"Solch eine Übung ist wichtig, um für den Ernstfall gerüstet zu sein. Jeder Mitarbeiter muss dann wissen, was zu tun ist. Und - es hat alles geklappt", sagt Thomas Oeltze im Anschluss. Im Hotel kommt es hin und wieder zu Fehlalarmen. "Da macht die Probe eines Ernstfalls Sinn, um jeden für den sicheren Ablauf zu sensibilisieren", so der Hausmeister weiter. Niemand vom Hotelpersonal des Vier-Sterne-Hotels habe vorab etwas von der Übung gewusst, was zu "realistischen Bedingungen führte".

Die für den Stadtteil zuständige Polizeidienststelle ist im Vorfeld über den Probeeinsatz informiert worden, um Irritationen von Anwohnern vorzubeugen. Für die Berufsfeuerwehr der Wache Süd seien Übungseinsätze wie der im Plaza-Hotel "wichtig, um unseren Einsatzkräften die Schwerpunktobjekte in unserem Ausrückebereich näher zu bringen. Außerdem dienen die Übungen dazu, dass junge Einsatzkräfte Erfahrungen sammeln und dass Sicherheitsabläufe in den jeweiligen Häusern aufgefrischt werden, damit die Sicherheit der Hotel- und Restaurantgäste gewährleistet werden kann", sagt Brandamtsrat Eckhard Werner, Leiter der Feuerwache Süd an der Otto-Lilienthal-Straße, der den Einsatz vorbereitet und beobachtet hat.