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An der Grundschule wird scharf gebremst

31.05.2013, 10:53

Unterricht einmal anders: Durch praktische Erfahrungen sollen Schüler der Grundschule "Friedenshöhe" lernen, sich sicherer im Straßenverkehr zu bewegen. Die Schüler bekamen im Rahmen des Zeitungsprojektes "SchmaZ junior" Besuch von einem ADAC-Experten.

Sudenburg l Das Projekt der Volksstimme "Grundschüler machen Zeitung - SchmaZ junior", das in Zusammenarbeit mit dem Kultusministerium entstanden ist, wird unterstützt vom ADAC. Dessen Schulung zum Thema "Sehen und gesehen werden" am vergangenen Mittwoch bot den jüngeren Verkehrsteilnehmern eine praktische Möglichkeit, sich auf die gestrige Verkehrsprüfung vorzubereiten.

"Es geht darum, den Kindern die Gefährlichkeit des Autos deutlich zu machen", sagt Günther Helbig, Experte vom Allgemeinen Deutschen Automobil-Club (ADAC). Der zunehmende Kraftverkehr konfrontiert die Kinder mit wachsenden Bedrohungen, die ihnen oftmals nicht bewusst sind. Ihnen fehlt der Überblick im Straßenverkehr und die richtige Einschätzung von verkehrsbedingten Gefahrenzonen. Aus der Perspektive des Fußgängers und des Mitfahrers im Auto sollte ihnen vermittelt werden, wie Geschwindigkeit, Reaktionsweg und Bremsweg zusammenhängen und den Anhalteweg beeinflussen.

Mit spielerischen Übungen lernten sie, dass ein sofortiges Anhalten beim Lauftempo eines Menschen abhängig ist von der eigenen Reaktionsfähigkeit, die bei Kindern noch nicht vollständig ausgeprägt ist. Bei Wettrennen gegen ihre Mitschüler konnten sie austesten, wie lang ihr Anhalteweg auf einer bestimmten Distanz ist. Beim zweiten Rennen mussten sie auf ein Fahnensignal stehen bleiben. Dabei konnten die Schüler feststellen, dass die Reaktionszeit einen erheblichen Einfluss auf den Anhalteweg hat. Bei der anschließenden Demonstration zeigte der ADAC-Experte den Kindern, wann ein Auto mit Tempo 50 bei einer Vollbremsung zum Stehen kommt. Jedes Kind durfte einmal mitfahren.

Günther Helbig möchte mehr Sensibilität bei den Kindern für das Thema der Verkehrssicherheit entwickeln. Als er schon bei 15 Stundenkilometern eine Schlagbremsung durchführt, sind die Kinder überrascht. Damit hatten sie nicht gerechnet. "Das war schlimmer als bei 50" sagt Celina Hanuschik. Verständlich, denn bei 50 Stundenkilometern setzt das ABS ein, eine abrupte Bremsung ist da nicht mehr möglich. "Je überraschter sie sind, desto größer ist der Lern­effekt", ist sich der Fahrlehrer sicher. Die Jungen und Mädchen sollen zum Nachdenken angeregt werden und lernen sich selbstständig bei Fahrbeginn im Auto anzuschnallen und nicht unüberlegt über die Straße zu laufen. Der Tag war aufregend, da sind sich die Schüler der Klasse 4a einig.

Informationen zum Zeitungsprojekt "SchmaZ junior" sind im Internet nachzulesen:

www.schmaz-junior.de