1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Kreuzung in Magdeburgs Süden ab März dicht

BauKreuzung in Magdeburgs Süden ab März dicht

Die Magdeburger Verkehrsbetriebe haben bekannt gegeben, wie der Gleisbau im Süden der Stadt weiter gehen soll.

Von Martin Rieß 17.11.2017, 00:01

Magdeburg l Die Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) bauen ab März ihre neue Straßenbahntrasse zwischen Leipziger und Schönebecker Straße durch Raiffeisen- und Warschauer Straße. Bereits jetzt laufen vorbereitende Arbeiten entlang der Raiffeisenstraße. Die Kreuzung der Neubaustrecke mit der Leipziger Straße ist für Autos bis in den September dicht. Keine Straßenbahnen fahren durch die Leipziger Straße während der sechswöchigen Sommerferien.

Diese Pläne haben die MVB am Mittwoch mit Bürgern diskutiert. Dabei ging es zunächst um den Bauabschnitt zwischen der Leipziger Straße und der Dodendorfer Straße. Für den Bau der Neubaustrecke zwischen Dodendorfer Straße und Schönebecker Straße sowie die Erneuerung eines Stücks der Gleistrasse in der Schönebecker Straße sind die Planungen noch nicht abgeschlossen. Doch auch hier sollen bereits im kommenden Jahr die Bagger rollen. Die MVB gehen von einem Baustart im zweiten Halbjahr aus. Geschäftsführerin Birgit Münster-Rendel sagt: „Sobald wir die Termine genau kennen, werden wir bei einer Bürgerversammlung ebenfalls über die Termine und zu den Details der geplanten Arbeiten informieren.“

Ein sogenanntes unvollständiges Gleisviereck wird an der Kreuzung der Straßenbahn-Neubaustrecke mit der Leipziger Straße gebaut. Da keine Straßenbahnlinie aus der Raiffeisenstraße in Richtung Norden in die Leipziger Straße geplant ist, werden an dieser Stelle keine Gleise verlegt.

Zur Schwingungsdämpfung wird im Bereich der Kreuzung unter der Betonplatte mit den Gleisen eine elastische Schicht eingebaut.

Wie im Bebauungsplan festgelegt, werden einige Stellplätze für Autos entfallen. In der Raiffeisenstraße handelt es sich um 32, sodass statt für 117 künftig nur für 85 Autos Platz ist. In der Warschauer Straße im zweiten Bauabschnitt für diese Trasse entfällt ein Parkplatz, sodass hier künftig 25 Fahrzeuge abgestellt werden können.

Für die Bäume, die entlang der Raiffeisenstraße und auf dem Südfriedhof gefällt worden sind, werden neue Bäume gepflanzt. Ein Teil von ihnen wird an der Straße selbst, ein weiterer Teil in der näheren Umgebung gesetzt. Lars Kersten sagt: „Im Planfeststellungsbeschluss ist genau festgelegt, wie viele Bäume nachgepflanzt werden. Und die Einhaltung dieser Vorgabe wird auch kontrolliert.“

Über weite Strecken verfügt die Straßenbahn auf der neuen Straßenbahntrasse über einen eigenen Bahnkörper. Daher besteht auch kein Anlass, die Höchstgeschwindigkeit für Autos von 50 auf 30 Stundenkilometer herunterzusetzen, so Lars Kersten, der bei den MVB für den Einkauf zuständig ist.

Auf der Raiffeisenstraße befindet sich ein Rasengleis. Erfahrungen haben die MVB damit unter anderem im Breiten Weg gesammelt. Auch auf der Wiener Straße wurde eine solche Variante gewählt. Birgit Münster-Rendel sagt: „Wir hoffen, dass der Rasen trotz der trockenen Sommer in Magdeburg anwachsen wird. Eine eigene Bewässerung ist aber nicht eingeplant.“

Für den Neubau der Straße ist ein Streifen vom Südfriedhof abgetrennt worden. Inzwischen wird an der neuen Mauer am Rand des Friedhofs gebaut. An der Einmündung zur Leipziger Straße wird wegen des dort befindlichen denkmalgeschützten Grabmals Ziegelstein verwendet. Die weitere Friedhofsmauer wird aus Sockel- und Wandelementen bestehen, die als Betonfertigteile geliefert werden. Die Wandelemente sind profiliert und werden mit einer Betonlasur versehen. Bislang wurde ein Teil der Sockelelemente geliefert und gesetzt.

Am Eingang von der Raiffeisenstraße auf den Friedhof wird eine Fußgängerampel über die Straße eingerichtet.

Von März bis Juni 2018 verlegen in der ersten Bauphase die Städtischen Werke Magdeburg Leitungen für die Abwassergesellschaft, und es werden Schächte in der Raiffeisenstraße gebaut. In der Wiener Straße werden fehlende Gleise und die Haltestellen gebaut. In dieser Zeit ist die Kreuzung für Autos voll gesperrt.

Die Umleitung erfolgt unter anderem über Dodendorfer und Erich-Weinert-Straße. An der Freien Straße ist ein Linksabbiegen in die Erich-Weinert-Straße möglich. Die Raiffeisenstraße ist Anliegern vorbehalten und ist eine Einbahnstraße in Richtung Schäfferstraße. Das Parken ist abschnittsweise beidseitig möglich. Die Buslinie 52 fährt durch die Freie Straße und den Fuchsberg, die Linie 54 durch die Dodendorfer Straße und den Fermersleber Weg. Die Straßenbahnlinien 6 und 9 fahren wie gewohnt.

Vom 28. Juni bis 8. August ist für den Gleisbau die Kreuzung auch für Straßenbahnen dicht. Die 6 fährt dann zwischen Herrenkrug und Buckau, die 9 zwischen Neustädter See und Sudenburg.
Eingerichtet werden mehrere Buslinien für den Schienenersatzverkehr. Die Linie 41 verbindet den Bördepark über Salbker und Leipziger Chaussee, Leipziger Straße den Fermersleber Weg und die Halberstädter Straße mit dem Südring, wo Anschluss an die Straßenbahnen in die Innenstadt besteht. Die Linie 41E verstärkt montags bis freitags den 41er Bus zwischen Quittenweg und Südring.

Die Linie 42 verbindet Buckau (Wasserwerk) mit dem Bördepark über Schilfbreite, Kirschweg, Galileostraße, Neptunweg, Skorpionstraße, Hermann-Hesse-Straße und Pallasweg. Die Buslinie 43 kann aufgrund enger Kurven nur mit einem Kleinbus bedient werden. Sie fährt von der Haltestelle Raiffeisenstraße an der Leipziger Straße über Südfriedhof, Fermersleber Weg und Eiskellerplatz zum Südring und dort über den Ring und Fermersleber Weg und Semmelweisstraße wieder zur Raiffeisenstraße.

Im August und September 2018 können Straßenbahnen aus Richtung Reform von der Leipziger Straße in die Wiener Straße und in der Gegenrichtung fahren. Damit fährt erstmals eine Straßenbahn im Linienbetrieb durch die Wiener Straße.

Ab September 2018 ist die Kreuzung wieder frei. Weiter gebaut wird aber in der Raiffeisenstraße. Bis April ist diese weiterhin Einbahnstraße in Richtung Schäfferstraße. Die Försterstraße ist in diesem Zeitraum Sackgasse. Das Abbiegen aus der Kutzstraße, der Rudolf-Wolf-Straße und der Wilhelm-Niemann-Straße ist nur nach rechts möglich. Nach jetzigen Planungen wird die Linie 6 zunächst aus Reform kommend durch die Wiener Straße und die Halberstädter Straße zum Hasselbachplatz und in der Gegenrichtung fahren, während die 9 die angestammte Strecke durch die Leipziger Straße befährt.

Erst mit Fertigstellung des Bauprojektes rollt der Straßenbahnverkehr wie im Konzept 2020plus vorgesehen. Dann verbindet die Linie 5 das Messegelände und Stadtfeld mit dem Salbker Platz über die neue Trasse durch Wiener, Raiffeisen- und Warschauer Straße. Die Linie 3 fährt dann zwischen Olvenstedt und Hasselbachplatz sowie Sudenburg über die Neubaustrecke.

Ab April 2019 wechselt die Fahrtrichtung der Sackgasse: Dann geht es aus Richtung Leipziger Straße in Richtung Dodendorfer Straße auf der neuen Fahrbahn neben dem Südfriedhof. Das Parken ist an der Südseite möglich. Die Rudolf-Wolf-Straße, Wilhelm-Niemann-Straße und Kutzstraße sind Sackgasse.

Der Ausbau der Strecke zwischen Leipziger Straße und Schönebecker Straße ist als Ost-West-Achse Teil des Gesamtprojektes Zweite Nord-Süd-Verbindung für die Magdeburger Straßenbahn. In das Gesamtprojekt werden rund 135 Millionen Euro investiert, von denen 60 Prozent der Bund, 30 Prozent das Land und 10 Prozent die MVB tragen. Der Ausbau gilt als volkswirtschaftlich sinnvoll, da Straßenbahnen auf mittel- bis starkfrequentierten Strecken im Betrieb deutlich günstiger seien als Busse, so MVB-Geschäftsführerin Birgit Münster-Rendel. Entlang der Neubaustrecken entfallen die Busse nach Aufnahme des Straßenbahnbetriebs.