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Baustelle Magdeburger Kleesstraße wird zur Sackgasse

Seit Monaten wird an einer Fernwärmetrasse in der Wilhelm-Klees-Straße in Magdeburg gearbeitet. Jetzt wird die Straße voll gesperrt.

Von Stefan Harter 17.01.2020, 00:01

Magdeburg l „Wir bitten um Verständnis“, schreiben die Städtischen Werke Magdeburg (SWM) stets unter ihre Mitteilungen zu neuen Baustellen im Straßenbereich. Dieses scheint bei einigen Anwohnern der Wilhelm-Klees-Straße im Magdeburger Stadtteil Stadtfeld-Ost langsam aufgebraucht. Seit dem Sommer 2019 wird vor ihren Haustüren gebuddelt, um die Leitungen für die neue Fernwärmetrasse in die Beimssiedlung in die Erde zu bringen – Einschränkungen inklusive.

Weil die SWM nun für diese Woche erneut eine halbseitige Sperrung angekündigt hatten, vermuteten manche, dass es Verzögerungen bei den Arbeiten gibt. Schließlich sei der Fertigstellungstermin mehrfach verschoben worden, so der Vorwurf von Anwohnern.

Auf Volksstimme-Anfrage erklärt SWM-Sprecherin Cornelia Kolberg jedoch, dass es derzeit keinen Verzug auf dieser Baustelle gibt. Vielmehr sei es so, dass die Maßnahme in mehreren Abschnitten durchgeführt wird. Schon bei einem Baustellenbesuch im vergangenen August hatte der Energieversorger erklärt, dass die städtische Sperrkommission die Öffnung von jeweils nur 200 Meter Fahrbahn gestattet.

Somit wandert die Baustelle von der Goethestraße aus langsam in Richtung Olvenstedter Platz. Über Weihnachten war dort vorübergehend Ruhe eingekehrt. Mit Beginn des Jahres 2020 geht es nun im nächsten Abschnitt weiter – mit neuem Start- und Enddatum für die Baumaßnahme, was den vermeintlich verschobenen Fertigstellungstermin erkläre, so die SWM-Sprecherin. „Jetzt werden wir im Bereich zwischen den Hausnummern 15 bis 13 aktiv“, sagt sie weiter.

Anders als zunächst geplant – und in der Vorwoche auch noch so angekündigt –, kann für diesen Bauabschnitt jedoch die teilweise Öffnung der Wilhelm-Klees-Straße nicht ermöglicht werden. Ursprünglich sollte man in einer Richtung vorbeifahren können. Am 16. Januar 2020 informierten die SWM aber darüber, dass die Einmündung zur Harsdorfer Straße ab dem folgenden Montag voll gesperrt werden muss. „Alle Beteiligten haben sich nochmal tief in die Augen geguckt und gesagt, dass die Arbeiten so nicht umgesetzt werden können“, sagt die SWM-Sprecherin. „Sicherheitstechnische Gründe“ seien ausschlaggebend gewesen.

Die Anwohner könnten die Wilhelm-Klees-Straße unter anderem über die Goethestraße erreichen. Eine entsprechende Umleitung über Immermannstraße beziehungsweise Martin-Agricola-Straße werde ausgeschildert. Auf der Harsdorfer Straße soll der Verkehr mit einer Ampelregelung an der Baustelle vorbeigeleitet werden.

Die Arbeiten im letzten Abschnitt der Wilhelm-Klees-Straße sollen nach Angaben der SWM voraussichtlich bis Ende März 2020 dauern. Von dort führt die Trasse weiter Richtung Norden. Im Bereich des Olvenstedter Platzes hatte es dazu Ende des Jahres 2019 bereits größere Tiefbauarbeiten gegeben. Die Fernwärmeleitung soll von der Kleesstraße in die Sudermannstraße führen. An deren anderen Ende biegt sie in die Albert-Vater-Straße ab. Dort gab es in den vergangenen Monaten ebenfalls eine Wanderbaustelle, die ihren Anfang an der Steinkuhle genommen hatte und wo sich die Arbeiter Abschnitt für Abschnitt Richtung Westen vorgraben.

Insgesamt wird die neue Fernwärmetrasse 10,5 Kilometer lang sein und über 3800 Haushalte an das Müllheizkraftwerk Rothensee anschließen. Im Herbst 2021 soll sie ans Netz gehen. Ein weiterer Abschnitt beginnt am folgenden Montag in der „Pappelallee“ in der Beimssiedlung mit der Fällung von über 160 Bäumen.