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Knochenmarktransplantation Benefizfest für kleinen Antoni in Magdeburg: Darum braucht die Familie jetzt Hilfe

Er ist erst zwei Jahre alt. Und muss sich schon einer großen Operation unterziehen. Antoni leidet an einer Erbkrankheit, hat zu wenige Blutplättchen. Eine Knochenmarkspende kann ihn heilen.

Von Sabine Lindenau 08.03.2023, 05:30
So läuft eine Stammzellspende ab. Für den kleinen Antoni aus Möser wurde der passende genetische Zwilling gefunden.
So läuft eine Stammzellspende ab. Für den kleinen Antoni aus Möser wurde der passende genetische Zwilling gefunden. dpa-mag

Magdeburg - Seine Eltern sind froh, einen geeigneten Spender gefunden zu haben. Die Transplantation wird von einem Spezialisten in einer Münchener Klinik übernommen. Das bedeutet für die Familie, dass sie ab Ende Mai ihre Zelte in der Region abbrechen und für mehrere Monate in die teure bayrische Stadt ziehen muss. Neben all den Sorgen rund um die Gesundheit ihres Sohnes kommen so auch finanzielle hinzu.

„Bei der ersten Untersuchung wurde festgestellt, dass er weniger Blutplättchen hat.“ Michelle Pomorski muss kurz schlucken, kann ihre Tränen nur mühsam zurückhalten. Die 26-Jährige wusste lange nicht so richtig, was ihrem Sohn fehlt. Die erste Diagnose der Ärzte, er leide an einer Kleinkind-Thrombozytopenie, die sich nach acht Wochen wieder legen würde, ging nicht auf. Doch erst, als er schon ein Jahr alt war, seien genetische Tests gemacht worden. Dann stand fest: Antoni leidet am Wiskott Aldrich Syndrom, einem Gendefekt.

Aufpassen beim Toben

Das bedeutet für die Eltern, dass sie ihren Sohn immer im Auge behalten müssen. Gar nicht so einfach. „Er fängt ja gerade an, die Welt zu entdecken.“ Stößt er sich beim Toben, bestehe die Gefahr von inneren Blutungen. Weil er zu wenige Thrombozyten (Blutplättchen) hat, neigt Antoni zu erhöhten Blutungen. Wunden heilen langsamer. Eine Knochenmarktransplantation bietet die einzige reelle Heilungschance.

Transplantation Ende Mai

Die Operation ist für Ende Mai angesetzt. Damit die Eltern ihrem Sohn in München zur Seite stehen können, geben sie ihre Arbeitsstellen im Mai auf. Für mehrere Monate. Das wird teuer und ist kaum zu stemmen für die junge Familie aus Möser. Da hatte Joanna Górna die Idee, bei einem Benefizfest Spenden zu sammeln. Die junge Polin lebt in Haldensleben, hatte Michelle Pomorski vor gut einem Jahr kennengelernt, als sie und weitere polnische Aktive Spenden für die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine gesammelt haben. „Sie hilft immer anderen, nun ist sie auf Hilfe angewiesen“, erzählt Górna.

Antonis Mutter ist gerührt von der Initiative ihre Freunde. „Das macht mich total glücklich.“ Auf der anderen Seite fühle sie sich aber auch etwas unwohl, auf Unterstützung angewiesen zu sein. Michelle Pomorski hilft immer gern, tut sich aber schwer damit, Hilfe anzunehmen. Doch die Freude überwiegt. Dass sie und ihr Freund ihre Jobs kündigen, um ab Ende Mai für einige Monate in der teuren bayrischen Stadt zu leben, war ein notwendiger Schritt. Antoni braucht sie jetzt mehr denn je. Denn die Operation wird für den kleinen Jungen nicht einfach. Am Anfang der Behandlung stehe eine Chemotherapie, erst danach könnte das Knochenmark des Spenders transplantiert werden. Danach heißt es abwarten, ob Antonis Körper die Spenderzellen annimmt. Die junge Mutter denkt aber positiv. Und hofft, dass ihr Sohn dann bald ein normales Leben führen kann.

Das Frühlingsfest

Am Sonnabend, 11. März, ab 17 Uhr im Einewelthaus, Schellingstraße 3-4. Für Unterhaltung sorgen Kacper und die bulgarische Tanzgruppe Rose

Aktionen für Kids: polnische Kraszanki (Eierfärben), tanzen, basteln, malen; Marteniza (bulgarischer selbst gebastelter Schmuck) Für das leibliche Wohl ist gesorgt. Mit den Einnahmen soll die Familie des kleinen Antoni unterstützt werden.