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Betreuung Ein Hort für Magdeburger Gymnasiasten

Das Norbertusgymnasium in Magdeburg will ab dem Schuljahr 2017/18 einen eigenen Hort einrichten.

Von Stefan Harter 09.06.2017, 01:01

Magdeburg l „Der Bedarf ist einfach da“, begründet Schulleiter Reimund Märkisch den Vorstoß der Schule an der Nachtweide in Magdeburg. Bereits seit mehreren Jahren gebe es eine Nachmittagsbetreuung, die die Schule bislang selbst organisiert und die gut besucht ist. Nun soll daraus ein richtiger Hort werden, betrieben von den Maltesern. Der Stadtrat hat auf seiner Sitzung am 8. Juni 2017 einem Grundsatzbeschluss der Stadtverwaltung mit großer Mehrheit zugestimmt.

50 Hortplätze sollen entstehen, die von Schülern der 5. und 6. Klassen besucht werden können. Das Kinderförderungsgesetz des Landes Sachsen-Anhalt sieht dies explizit vor. Weil viele der Schüler des Norbertusgymnasiums aus dem Umland kommen und teilweise mit ihren Eltern nach Magdeburg fahren, die hier arbeiten, sei die Nachfrage nach dem Betreuungsangebot da, erklärt der Schulleiter.

Start des neuen Angebots soll am 1. August 2017 sein. Drei Räume im Schulgebäude sollen zur Verfügung gestellt werden. Die Miete für sie wird von der Stadt erstattet. Liegt die Betriebserlaubnis vor, wird die Einrichtung in die Infrastrukturplanung der Stadt aufgenommen. Die Malteser sind bereits am Norbertusgymnasium aktiv, u. a. im Schulsanitätsdienst. Der Hort soll eng in außerschulischen Aktivitäten mit dem Gymnasium zusammenarbeiten.

Ein Hort an einem Gymnasium ist durchaus ein Novum in Magdeburg. Keines der anderen in der Stadt bietet dies derzeit als eigenständige Einrichtung an. Am Ökumenischen Domgymnasium könnten die jüngeren Schüler theoretisch den Hort der Domgrundschule nutzen, erklärt Schulleiter Dietrich Lührs. Praktisch werde das aber nicht genutzt. „Wir haben eine Hausaufgabenbetreuung von 14 bis 16 Uhr“, sagt er.

Frank Skroblien, Leiter des Siemensgymnasiums, ist überrascht vom Vorhaben des Norbertusgymnasiums. „Da staune ich“, sagt er. An seiner Schule sei das nie ein Thema gewesen, auch wenn dort ebenfalls Schüler aus dem Umland unterrichtet würden. Als Ganztagsschule gebe es aber Angebote am Nachmittag, wo die Schüler hingehen könnten.

Am Albert-Einstein-Gymnasium wie auch an den anderen kommunalen Gymnasien gebe es auch keinen Hort, sagt Schulleiter Raimund Witte. Bis 16 Uhr können sich seine Schüler an den Schulsozialarbeiter wenden oder die Schulbibliothek nutzen, erklärt er.

Das Sportgymnasium ist ebenfalls hortlos, wie Leiterin Anke Misch mitteilt. Sie verweist auch auf den Status als Ganztagsschule, der Nachmittagsangebote einschließe.