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Aufgespießt Biowaffen für den Hobbygärtner

Mit dem Frühling boomt der Online-Versand für Marienkäfer.

Von Siegfried Denzel 02.03.2021, 08:00
dpatopbilder Ein Marienkäfer läuft am 24.05.2016 in München (Bayern) zwischen Wassertropfen über einen Blumestengel. Foto: Sven Hoppe/dpa ++ +++ dpa-Bildfunk +++
dpatopbilder Ein Marienkäfer läuft am 24.05.2016 in München (Bayern) zwischen Wassertropfen über einen Blumestengel. Foto: Sven Hoppe/dpa ++ +++ dpa-Bildfunk +++ dpa

Kaum sind die Schneemassen geschmolzen, kaum wagen sich Märzenbecher und Krokusse aus dem aufgetauten Boden heraus in die fahle Frühlingssonne, schon sinnen Hobbygärtner auf Vernichtung: Wie nur ist der heimische Garten gegen allerlei unwillkommenes Getier zu verteidigen?
Früher war's keine Frage - da lautete die Antwort: Chemie! Je rabiater, je besser – Kollateralschäden billigend in Kauf genommen. Nicht von Ungefähr sind Mittelchen wie E 605 auch unter „Schwiegermuttergift“ berühmt-berüchtigt geworden ... Doch wir alle haben seit geraumer Zeit das Natürliche in der Natur entdeckt. Bio muss es sein – und wenn Bio lebt, ist's ganz wunderbar.
So tauchen seit einigen Tagen vielerlei Annoncen auf, die per Online-Versand die ultimative Biowaffe gegen Blattläuse versprechen: Marienkäfer. Als Larven oder als „fertige“ Käfer zum Soforteinsatz -- den Tierchen wird Übermenschliches im Kampf für den perfekten Garten zugeschrieben. Aber im Herbst, wenn die Nützlinge warme Plätzchen zum Überwintern suchen und zu Tausenden in Häuser eindringen, wird es heißen: „Hilfe, welche Plage!“