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Blaualgen Barleber See soll "Frei"-Bad werden

Die Gartenpartei fordert den kostenfreien Zutritt zum Barleber See in Magdeburg. Grund ist die Blaualgenplage.

Von Stefan Harter 17.01.2018, 00:01

Magdeburg l Freier Eintritt zum Barleber See? Wer würde da wohl nicht zustimmen? Mit ihrem Antrag zur Stadtratssitzung am 18. Januar 2018 hätte die Gartenpartei die Stimme von Ottonormalmagdeburger sicher. Doch ob das Anliegen den Nerv der Ratskollegen trifft, darf bezweifelt werden. Denn dass die Stadt Magdeburg auf die Einnahmen aus gut vier Monaten Saisonbetrieb verzichten soll, dürfte ihnen nicht schmecken.

Die Fraktion fordert, dass das Baden in diesem Jahr „ohne Aufsicht, auf eigene Gefahr und unentgeltlich“ erlaubt wird. Das dort dann nicht mehr benötigte Personal von Kasse und Rettungsturm sollte in andere Freibäder oder zum Neustädter See versetzt werden, heißt es im Antrag.

Als Grund wird die Blaualgenplage genannt, die den Barleber See im vergangenen Sommer besonders schwer getroffen und den Badespaß für viele Besucher getrübt hatte. Mitte August war die Konzentration an Blaualgen im Wasser so hoch gewesen, dass die Stadtverwaltung kurzerhand das Kassieren einstellte und den Badegästen vom Sprung ins Wasser abriet. Kassen und Rettungstürme blieben damals aber besetzt. Wer dennoch badete, sollte sich gründlich abduschen.

Da sich aus Sicht der Gartenpartei in diesem Jahr noch nichts an der Algensituation ändern wird, könnte man diese Praxis von Anfang an anwenden. „Sollten auch in den Folgejahren keine Anstrengungen unternommen werden, die Wasserqualität des Barleber Sees zu optimieren, ist dies auch weiter anzuwenden“, erklärt die Fraktion. Eingesparte Personalkosten könnten zur Beseitigung des Algenbefalls eingesetzt werden.

Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung suchen derzeit nach der Ursache für das wiederkehrende Algenproblem im Barleber See. Viermal so viel Phosphor wie noch vor wenigen Jahren haben sie bereits im See entdeckt. Er ist der wichtigste Nährstoff für Blaualgen. Abhilfe könnte eine millionenschwere Sanierung des Sees bringen. Entscheidungen dazu gibt es aber noch nicht, es wird noch geprüft.

Eine frühere Forderung der Gartenpartei nach zusätzlichen Mitteln für die Algenbekämpfung in diesem Jahr war im Stadtrat Magdeburg bereits abgelehnt worden.