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Blitzereinsatz Auf Raserfang am Renneweg

Die Polizei misst im Neuen Renneweg in Magdeburg regelmäßig zu schnelle Autos. Kritik gibt es am Standort des Blitzers.

Von Stefan Harter 17.10.2016, 01:01

Magdeburg l Über 40 Messungen gab es allein in diesem Jahr an der Kreuzung Neuer Renneweg/Zum Lindenweiler. Von über 4500 stadteinwärts fahrenden Autos, die dabei mit der Laserpistole auf der B1 „abgeschossen“ wurden, waren fast 900 zu schnell unterwegs gewesen. „Also jeder fünfte, das ist schon ordentlich“, sagt Polizeisprecher Marc Becher. 175 Bußgelder wurden ausgestellt, der Rest bewegte sich im Verwarngeldbereich.

Auch am vergangenen Freitag sind die Polizeiobermeister Maierl und Schmidt wieder im Einsatz und stehen mit ihrem VW-Bully am Rand des Gehwegs. Es ist kurz nach 8 Uhr und das Blatt zur Erfassung der Temposünder ist nach knapp einer Stunde schon fast voll, wie die Polizistin feststellt. Spitzenreiter an diesem Morgen war ein Autofahrer mit 89 km/h. Er wird seinen Führerschein für mindestens einen Monat abgeben müssen.

In der Zeit des Volksstimme-Besuchs zückt Maierl drei weitere Male die Kelle und winkt Fahrzeuge heraus. Jeweils 68 km/h zeigt das Messgerät an. Die Fahrer zeigen sich einsichtig, nehmen ihr Verwarnknöllchen und wünschen den Beamten kurioserweise weiterhin viel Erfolg. Den werden die beiden auch haben. „Wenn die Zeit da ist und wir dürfen, sind wir jeden Tag hier“, sagt die Polizeiobermeisterin.

Volksstimme-Leser René Neumann hat kein Verständnis für den Standort der Messung. „Fußgänger können nicht ordnungsgemäß die Ampel überqueren, Radfahrer kommen am Einsatzfahrzeug nicht vorbei. Teilweise stehen die angehaltenen Autos im Fahrbahnbereich der B1“, beschreibt er die Situation. Warum werden die Schnellfahrer nicht an einer anderen Stelle angehalten, will er wissen.

Laut Marc Becher ist die Kreuzung am geeignetsten. Als Grund sieht die Polizei den Erfolg bei den Messungen. „Wenn wir eine Pause machen, gibt es beim nächsten Mal wieder eine höhere Trefferquote“, sagt Becher. Deshalb müsse man sich regelmäßig darum kümmern. Vor Ort sind immer zwei Beamte, so dass im Zweifelsfall einer der beiden verkehrssichernd einschreiten kann. Der Fußgängerverkehr ist zudem übersichtlich. Dort, wo gemessen wird, ist außerdem kein Radweg, sagen die Beamten. Vor Ort erklärt Hauptkommissar Henri Trautmann, warum man überhaupt die Laserpistole dem Großmessgerät vorzieht: „Das hat einen höheren Lehreffekt.“ Ein direkter Unfallschwerpunkt sei die Stelle nicht.

Ein Anwohner, der vorbei kommt, findet, dass die Messstelle seine Wege nicht behindert. Er hat eher ein grundlegendes Problem und meint, dass bis zur Straße Zum Lindenweiler Tempo 70 gelten sollte.