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Grundstück ungeeignet - Stadt will stattdessen Mühlensportplatz sanieren Bolzplatz im Sauren Tal gestrichen

Von Robert Richter 22.10.2011, 06:20

Mit dem Bau eines Bolzplatzes für knapp 73 000 Euro am St.-Laurentius-Weg wollte die Stadt dem neuen Alt-Olvenstedter Schulkomplex die Krone aufsetzen. Doch nun ist das Vorhaben abgesagt worden, weil das Gelände untauglich ist.

Alt-/Neu-Olvenstedt l Bei Grundschule und Hort war die Freude über den geplanten Bolzplatz für die Alt-Olvenstedter Kinder groß. Während die neue Nachricht dort für lange Gesichter sorgen dürfte, kommt für eingefleischte Bewohner des alten Bördedorfes die Absage nicht überraschend.

"Wir waren intensiv an dem Thema dran und haben nun noch mehr oder weniger gespannt auf die Ergebnisse einer Bodenuntersuchung gewartet", sagte Kristine Bollmann, Sprecherin der Gemeinwesenarbeitsgruppe (GWA) gestern auf Volksstimme-Nachfrage: "Alteingesessene Olvenstedter waren allerdings von Anfang an sehr skeptisch, weil das Saure Tal als ziemlich feuchtes Gebiet einschlägig bekannt ist."

So übermittelt denn auch der Baubeigeordnete Dieter Scheidemann in einer Information an den Bauausschuss des Stadtrats den Befund: "Aufgrund der Boden- und Wasserverhältnisse" könne der Bau des Bolzplatzes "nur mit Zusatzmaßnahmen erfüllt werden, die außerhalb des vorgesehenen Kostenrahmens liegen."

Ein Baugrundgutachten prognostizierte demnach massive Probleme bei der Entwässerung und Tragfähigkeit eines möglichen Bolzplatzes. Diesen Kalamitäten wäre nur mit Zusatzmaßnahmen, wie zum Beispiel einem Dränagesystem und entsprechenden Ableitungen, beizukommen. Dafür, so Scheidemann, reichten die bereitstehenden 72 915 Euro Fördermittel aus dem Programm "Stadtumbau Ost" nicht aus.

Am Montag auf der Sitzung der GWA Alt-Olvenstedt (17 Uhr, Ev. Gemeindehaus, St.-Schütze-Str. 1) dürften die Neuigkeiten zum Bolzplatz ein Top-Thema sein. Große Proteste befürchtet Kristine Bollmann angesichts der wässrigen Ausgangslage nach eigener Aussage aber nicht.

Und die Stadt kann für ihre Entscheidung sogar noch mit Beifall rechnen. Denn das Fördergeld will die Kommune nun in ein anderes Bolzplatz-Projekt in Neu-Olvenstedt stecken: Der Fußballplatz an der Düppler Mühle soll mit dem "Stadtumbau"-Geld saniert werden. Für diese Umverteilung muss das Landesverwaltungsamt noch sein OK geben. Der Baubeigeordnete ist von dem Tausch überzeugt: Das Fördergeld verbleibe schließlich in Olvenstedt und fließe ebenfalls in einen Bolzplatz.

Matthias Gehrmann, Vorsitzender der Bürgerinitiative Olvenstedt, zeigte sich gestern erfreut: "Der Bolzplatz an der Mühle war zwischenzeitlich sogar zum Rückbau vorgesehen. Da haben wir Einspruch eingelegt. Wenn die Anlage jetzt saniert werden soll, ist das doch eine tolle Nachricht!"