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Corona-Krise Elbgastronomen in Magdeburg startklar

Mit den milden Temperaturen beginnt die Zeit für Restaurants und Cafés im Freien. Wie bereiten die Elbgastronomen die Saison vor?

Von Christina Bendigs 19.05.2020, 01:01

Magdeburg l Zwischen Café Treibgut und Mückenwirt hatten sich die Gastronomen an der Elbe bereits auf die Saison gefreut. Einige wagen nun trotz Coronavirus-Auflagen den Neustart, andere warten auf greifbare Lockerungen. Zu ihnen gehört Jan Walsleben, Inhaber des Café Treibguts.

Das noch recht junge Lokal im Bereich des historischen Handelshafens gehörte zu den Ersten, die einen Außer-Haus-Service anboten. „Die Leute kamen bei uns vorbei“, erinnert sich Walsleben. Da lag der Fensterverkauf nahe. Er startete schleppend, sprach sich dann aber herum. Fans des Café Treibgut, die nun hofften, wieder in Liegestühlen und auf der markanten Paletten-Sitz-Landschaft Platz nehmen zu können, wenn Cafés und Restaurants ab 22. Mai wieder öffnen dürfen, werden jedoch enttäuscht.

Zu hoch seien die Auflagen, einfach nicht umsetzbar und rechtlich nicht greifbar, sagt Jan Walsleben. Die Gefahr sei zu groß, dass dem Team ein Fehler unterläuft und die Bar am Ende komplett schließen muss. Deshalb bleibt es bis auf weiteres beim Fensterverkauf.

Reichlich Sand wurde in den vergangenen Tagen auf dem Gelände der Strandbar geschippt. „Wir wollen es versuchen“, erzählt Strandbar-Chef René Wismach. Ab 22. Mai ist geöffnet. Gäste müssen beim Besuch der Bar ihre Personalien hinterlegen. Zudem werde darauf geachtet, dass immer nur fünf Leute an einem Tisch Platz nehmen, Hygienevorschriften würden ohnehin umgesetzt. Eigentlich hätte die Bar bereits zu Ostern eröffnet.

Doch dann kam Corona. Wie viele Plätze ihm durch die Abstandsregelungen verloren gehen würden, konnte Wismach noch nicht einschätzen. Doch es sei klar, dass bei eineinhalb bis zwei Metern Abstand pro Tisch deutlich weniger Tische gestellt werden könnten.

Östlich der Elbe, im Stadtpark, freuen sich Tim Liesegang und Sebastian Schmidt auf die Gäste im Montego Beachclub. Trotzdem ist die Stimmung angespannt. Werden die Gäste ihre Personalien hinterlassen? Was genau ist damit überhaupt gemeint? Wie werden die neuen Arbeitsabläufe funktionieren, wenn das Barpersonal die Besucher erst registrieren und ihnen dann den entsprechenden Platz zuweisen muss? Wie werden die Gäste drauf sein? Viele Fragen bleiben für die beiden Gastronomen offen.

Alle Stühle sind in Fünfergruppen aufgestellt worden. Und damit die Gäste sie nicht umstellen können, wie das normalerweise in der Beachbar üblich ist, fest im Boden verankert worden. Bedauernswert finden sie, dass sie nicht schon zum 18. Mai öffnen konnten. Hinzu kommt die unsichere Zukunft, sollten die Infektionszahlen wieder steigen.

Liesegang betreibt auch das Le Frog in unmittelbarer Nachbarschaft des Montego Beachclubs. Er werde mit einer abgespeckten Karte starten, um überhaupt erst einmal wieder in den Betrieb zu kommen. Auch im Le Frog sind alle Plätze des Biergartens in zwei Meter Entfernung zueinander aufgestellt worden. Aber das Restaurant hat mehrere Zugänge. Und so ist er bereits gespannt, wie die Pläne umgesetzt werden.

Die beste Möglichkeit wäre, das gesamte Gelände abzusperren. Aber das möchte er auch nicht: „Die Gäste sollen sich ja nicht fühlen, als wären sie hinter Gittern“, sagt Liesegang. Seiner Ansicht nach hätte es für Restaurants sowie Bars und Biergärten unterschiedliche Regelungen geben müssen.

Im Elbelandhaus ist am Montag nur der Anrufbeantworter zu erreichen, der mit der Information aufwartet, dass das Restaurant ab dem 22. Mai wieder für Gäste geöffnet wird. Schon jetzt seien Vorbestellungen möglich.

Mückenwirt Uli Bittner steht ebenfalls in den Startlöchern. Am Herrentag gibt es einen Verkauf aus dem Bierwagen, ab Freitag soll das Restaurant samt Biergarten wieder für Besucher öffnen. Gäste sollen im Gebäude und beim Gang auf die Toilette einen Mundschutz tragen. Er appelliert zudem, Händeschütteln und Umarmungen zu vermeiden, regelmäßig die Hände zu waschen und die Hust- und Niesetikette einzuhalten. Ab Himmelfahrt wird auch der Puttingpark wieder geöffnet sein. Auch hier gilt es, Hygienebestimmungen einzuhalten.

Die Betreiber des Daniels und des Culinaria waren am Montag nicht zu erreichen.