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Corona-Krise Magdeburg macht nächste Deponie dicht

Ab Montag ist die Magdeburger Mülldeponie am Cracauer Anger geschlossen. Nur der Wertstoffhof Hängelsberge nimmt Grünes und Sperrmüll an.

Von Stefan Harter 30.03.2020, 10:00

Magdeburg l Seit zwei Wochen gelten mittlerweile die meisten Einschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus. Die Kitas und Schulen sind geschlossen, die meisten Leute halten sich an die Vorgaben und bleiben daheim. Viele nutzen diese Zeit, um den Garten auf Vordermann zu bringen oder die Garage zu entrümpeln.

Die Folge daraus: Die Wertstoffhöfe der Stadt Magdeburg waren in den vergangenen Tagen stets gut besucht, teilweise gab es lange Schlangen an den Zufahrten am Cracauer Anger sowie an der Deponie Hängelsberge. Dort wird es ab Dienstag wohl noch voller werden. Denn ab sofort ist auch die Deponie in Ostelbien dicht. Zuvor waren bereits vor einer Woche der Wertstoffhof am Silberbergweg sowie die Abfallannahmestelle für Grünschnitt und Elektroaltgeräte der Gise in der Sandbreite geschlossen worden. Auch die Zentrale des Städtischen Abfallwirtschaftsbetriebs (SAB) in der Sternstraße ist für den Besucherverkehr gesperrt.

Ziel dieser Maßnahmen ist es, die reguläre Müllabfuhr abzusichern, verdeutlicht Rathaussprecher Michael Reif. „Sie sind notwendig, um eine Personalreserve für die regelmäßige Abfallentsorgung im Stadtgebiet zu haben. Nur so können die personellen Kräfte des Abfallwirtschaftsbetriebes gebündelt werden, um die Rest-, Bio- und Altpapierabfallabfuhr sicherzustellen“, erklärt er. Die Abholung des Abfalls von Privathaushalten und Unternehmen habe den Vorrang.

Seinen Angaben nach hat sich die Zahl der Nutzer auf den beiden verbliebenen Wertstoffhöfen in der vergangenen Woche stark erhöht. Aber nicht nur, weil die anderen beiden Annahmestellen nicht geöffnet sind. „Es ist deutlich spürbar, dass aufgrund der aktuellen Situation derzeit viele Bürger zu Hause die Zeit zur Entrümpelung und zur Gartenarbeit oder zum jahreszeitlich bedingten Frühjahrsputz nutzen“, erklärt er. Grünschnittmengen, die zu dieser Jahreszeit ohnehin anfallen, wurden in der vergangenen Woche an beiden Annahmestellen deutlich mehr abgegeben.

Weil derzeit immer nur eine begrenzte Zahl von Nutzern auf den Wertstoffhof gelassen werden können, kommt es zu langen Wartezeiten. Dies sei aber notwendig, „um den gebotenen Abstand zwischen Mitarbeitenden und den Anliefernden sowie auch zwischen den Anliefernden untereinander zu gewährleisten“, erklärt Reif. „Die Gesundheit unserer Kollegen auf den Wertstoffhöfen darf nicht in Gefahr gebracht werden“, betont er.

Aus diesem Grund bittet die Stadt auch alle Nutzer der Wertstoffhöfe, sich zu fragen, ob die Fahrt dorthin aktuell tatsächlich gemacht werden muss. „Jeder sollte für sich und im gesundheitlichen Interesse anderer entscheiden, ob eine Anlieferung seiner Abfälle, zum Beispiel Grünschnitt, wirklich dringend notwendig ist“, hatte der Stadtsprecher bereits in der Vorwoche erklärt.

Der Wertstoffhof Hängelsberge hat ab sofort von Dienstag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr und am Sonnabend von 7 bis 14 Uhr geöffnet. Montags ist die Anlieferung bis auf Weiteres nicht möglich. Anlieferungen aus dem gewerblichen Bereich, wie beispielsweise mineralische Abfälle, sind dienstags bis freitags von 7 bis 14 Uhr möglich. Sperrmüll wird regulär auf Bestellung vom SAB abgeholt. Schadstoffe müssen zur Deponie Hängelsberge gebracht werden, da das Schadstoffmobil derzeit nicht unterwegs ist. Das illegale Abladen von Müll vor den geschlossenen Annahmestellen gilt je nach Tatbestand als Ordnungswidrigkeit oder Straftat, warnt die Stadt.