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Coworking-Space Neue Räume für Gründer in Magdeburg

Mit Arbeitsplätzen für Gründer möchte die Hochschule in Magdeburg den Absprung in die Selbstständigkeit erleichtern.

Von Martin Rieß 19.10.2017, 01:01

Magdeburg l Beim Trend des Coworkings teilen sich Freiberufler, Gründer und andere Unternehmen einen Raum. Die entsprechenden Räume dazu heißen Coworking-Spaces. Räume dafür hat jetzt die Hochschule Magdeburg-Stendal im Forschungs- und Entwicklungszentrum (FEZ) in der Breitscheidstraße 51 eingeweiht.

Zwei Räume stehen zur Verfügung. Es gibt keine Schreibtische, dafür große Holztische mit Hockern, an denen die Nutzer nebeneinander und gegenüber sitzen. Gleichzeitig können hier rund 15 Menschen arbeiten.

Prof. Dr. Michael Hoffmann, Prorektor der Hochschule, sagt bei der Eröffnung am 18. Oktober 2017: „Coworking geht weit über eine Bürogemeinschaft hinaus. Neben der Kostenersparnis für die gemeinsame Infrastruktur geht es auch um den Austausch der Unternehmer untereinander.“

Davon können auch Regina Martina Findling und Martin Drewes berichten. Sie haben sich eine Anlage zur Aufbereitung von Wasser unter dem Namen Inflotec schützen lassen, die ohne Strom allein mit der Fließbewegung des Wassers im Fluss betrieben wird. „Schon vorher haben wir bei Treffen mit anderen Gründern Hinweise zum Beispiel zu wichtigen Formalien bekommen“, berichtet Martin Drewes.

Inflotec ist derzeit im Aufbau, perspektivisch ist für die beiden Gründer eine Produktion in Magdeburg Herzenssache. „Jede unserer mobilen Anlagen kann 4000 Liter Wasser pro Tag aufbereiten“, sagt Regina Martina Findling. Die Entwicklung ist für den Katastropheneinsatz geeignet – aber eben auch für Kommunen in Entwicklungsländern, in denen kein sauberes Wasser zur Verfügung steht. „Gespräche dazu gib es bereits“, berichtet Regina Martina Findling. Und Martin Drewes ergänzt: „Gut für unser Start-up, dass wir die Adresse des Coworking-Spaces auch als Firmenadresse nutzen können.“

Einen Tisch in den beiden Räumen nutzen die beiden am Tag der Eröffnung gleich für den Austausch mit anderen Gründern. Mit dabei sind auch Laura Evers, Robert Wlček und Florentin Förschler mit ihrer Entwicklung des Tacpic. „Es geht um ein onlinebasiertes Angebot, mit dem aus Bildern strukturierte Oberflächen für blinde und sehbehinderte Menschen hergestellt werden können“, erläutert Florentin Förschler. Robert Wlček ergänzt: „Es geht im Moment darum, die Technologie weiter zu verbessern.“

In den kommenden Monaten steht auch auf dem Plan, potenzielle Kunden zu kontaktieren. Laura Evers sagt: „Denkbar sind dafür beispielsweise Bildungseinrichtungen in ganz Deutschland.“ Florentin Förschler ergänzt: „Gerade im Zusammenhang mit dem gemeinsamen Lernen von Menschen mit und ohne Behinderung ist unsere Entwicklung ein spannendes Thema.“

Für Laura Evers ist beim Blick auf die Fördereinrichtung der Hochschule samt neuem Coworking-Space klar: „Ohne eine solche Möglichkeit wäre für uns der Schritt in die Selbstständigkeit kaum denkbar. Diese Unterstützung gibt uns eine große Sicherheit.“

Ein dritter wichtiger Punkt des von der Hochschule betriebenen Coworking-Spaces sei die Nachhaltigkeit, berichtet Prorektor Michael Hoffmann. Gemeint ist damit u. a. die zertifizierte Familienfreundlichkeit der Hochschule.

Da mag es passen, dass auch die Magdeburger Neugründung Tinker-Toys mit dem Angebot, Spielzeug selbst zu entwickeln und in 3-D auszudrucken, mit eingezogen ist. Für deren Gründer die gute Gelegenheit, das neue Projekt 3Ddrucken24 voranzutreiben: Mit diesem wollen die Gründer die Möglichkeit zum Druck auf ungewöhnlichen Materialien anbieten.