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Cybergrooming Junge Magdeburgerinnen Opfer von Kriminellen

Die Polizei warnt vor Kriminellen, die über Chats Kinder und Jugendliche ansprechen. Drei Fälle gab es jetzt in Magdeburg.

Von Ivar Lüthe 07.05.2020, 01:01

Magdeburg l Cybergrooming nennt sich die Masche, mit der sich die Täter derzeit an Kinder und Jugendliche heranmachen. Cybergrooming bedeutet sinngemäß Internet-Anbahnung. „Hierbei nimmt ein Täter via Internet, meist über die sozialen Medien, Kontakt zu seinen Opfern auf. Die unbekannten Erwachsenen geben sich im Schutz des Internets als gleichaltrige Person aus, um auf diese Weise schlimmstenfalls einen realen Missbrauch vorzubereiten, aber auch um Bilder oder intime Informationen zu erlangen“, erklärt Heidi Winter, Pressesprecherin des Polizeireviers in Magdeburg.

In den vergangenen Tagen habe es in Magdeburg drei solcher Fälle gegeben, die der Polizei bekannt wurden. In allen drei Fällen waren junge Mädchen Opfer dieser Masche. Die Mädchen seien über einen Chat angeschrieben worden. Im Laufe der Unterhaltung forderten die Unbekannten in allen drei Fällen dann Fotos der Mädchen. „Die Mädchen haben sich ihren Eltern anvertraut, die uns dann informiert haben. So kamen die Fälle ans Licht“, sagt Heidi Winter.

Die Polizei sicherte das entsprechende Material der Handys der Mädchen. Über die Telefonnummern und Providerangaben versuchen die Ermittler nun an die Täter heranzukommen. Es handele sich um eine Straftat gegen die sexuelle Selbstbestimmung, entsprechend werde nun ermittelt.

Die Polizei warnt eindringlich vor dieser Masche. Gerade Kinder und Jugendliche stünden im Fokus der Täter. Daher sollten Eltern und Angehörige wachsam sein, was ihre Kinder in Chats machen, mit wem sie Kontakt haben und sie vor der betrügerischen Masche warnen. Außerdem: Betroffene Kinder und Jugendliche beziehungsweise ihre Eltern und Angehörigen sollten sich bei der Polizei melden und dies zur Anzeige bringen, rät Heidi Winter.

Um nicht Opfer von Cybergrooming zu werden, hat die Polizei einige Tipps. Der wichtigste: Sparsam sein mit Informationen und Daten, die man herausgibt, misstrauisch bleiben und vor allem niemals Internetbekanntschaften allein treffen.

Das rät die Polizei zum Schutz vor Cybergrooming

Sei geizig mit Informationen!
Gib bei einer Anmeldung im Chat oder in einem sozialen Netzwerk nur das Nötigste an. Nutze für die E-Mail-Adresse nie deinen Klarnamen und wähle keinen Nickname, der provozierend und anziehend wirken könnte oder dein Alter verrät, wie beispielsweise „süßeMaus2005“. Stelle nie deine Handynummer oder Adresse ins Netz.

Schütze deine Daten!
Dein Profil sollte nur für deine echten Freunde zugänglich sein. Auf Fotos solltest du nicht erkennbar sein.

Bleib misstrauisch!
Nimm keine Fremden als Freunde an. Fotos können geklaut worden sein. Klicke nicht auf unbekannte Links.

Geh nicht allein!
Triff Bekannte aus dem Internet niemals alleine. Nimm deine Eltern oder eine andere erwachsene Vertrauensperson mit und triff dich nur an einem öffentlichen, belebten Ort.

Lass dir nichts gefallen!
Brich sofort den Kontakt ab, wenn du komische oder unangenehme Nachrichten oder Fotos bekommst. Melde Inhalte und User dem Netzwerk- oder Plattformbetreiber. Rede mit deinen Eltern oder einer erwachsenen Person deines Vertrauens darüber.

Weitere Infos gibt es unter: www.polizei-beratung.de