Weitere Aktionen zum Gedenken an Fukushima und gegen Atomkraft sowie von Tierschützern Demo-Wochenende in Magdeburg: Gegen ACTA zogen 500 Protestler durch die Stadt
"Gegen Volksverdummung", für das Recht von Tieren, gegen Atomkraft und für das Gedenken an die Opfer von Fukushima - das Wochenende stand in Magdeburg im Zeichen der Demonstration.
Magdeburg l Um die 500 vor allem junge Leute hatte es am Samstagnachmittag vor den Hauptbahnhof gezogen. Friedlich und mit Musik demonstrierten sie für das Recht an den eigenen Daten - gegen das neue Datenschutzgesetz ACTA (Anti Counterfeiting Trade Agreement), gegen das in diesen Tagen weltweit protestiert wird.
Die Bundesregierung hatte zwar kurz vor den Demonstrationen erklärt, dass sie das Gesetz nicht unterschreibe. Jedoch: "Das halten wir für eine Nebelkerze", erklärte u. a. Sebastian Lüdecke, Landesvorsitzender der Bündnisgrünen Sachsen-Anhalts, der sich mit zahlreichen jungen Grünen an der Demo beteiligte. Ebenso dabei waren Vertreter der Linken sowie der Piratenpartei. Organisiert worden war der Protestaufmarsch jedoch von einem freien Aktionsbündnis über das Internetportal facebook. Die Privatpersonen hatten das "Führungsfahrzeug" samt Musik vorfinanziert, dafür wurden Spenden gesammelt. Vor Ort gab es Informationen zum Thema ACTA. Kritisiert wird die Kontrolle des Datenverkehrs und das Vorratsspeichern. "Freiheit stirbt mit Sicherheit" heißt es dazu in den Protesten. Eine Stunde lang zogen die Demonstranten am Nachmittag durch die Innenstadt.
Bereits zur Mittagsstunde hatten sich junge Leute an der Kreuzung Breiter Weg/Reuterallee zur Mahnwache eingefunden. Zum Gedenken an die Opfer der Kernkraftkatastrophe in Fukushima vor einem Jahr. "Wir zeigen unsere Solidarität", so Neeske Beckmann vom Aktionsbündnis Anti-Atom Magdeburg, "wollen aber auch daran erinnern, dass in Deutschland noch gefährliche Atomkraftwerke in Betrieb sind." Bundesweit hatte es unter dem Motto "Fukushima ist überall - AKWs jetzt abschalten" Kundgebungen gegeben.
Kalte Füße scheuten am Sonnabend auch nicht die 15 bis 20 jungen Teilnehmer des Bündnisses "Antispeziesistische Aktion Magdeburg", die am Nachmittag vor den Toren des Zirkus "Aeros" friedlich demonstrierten. Fahnen und Transparente trugen Aufschriften wie "Zirkustiere - Sklaven der Manege" oder "Hier geht es zur Tierquälshow". Die Tierschützer forderten die Abschaffung von Tierdressuren und Tierhaltung in Zirkussen. "Die bisherigen Auflagen im Tierschutzgesetz reichen bei Weitem nicht aus", so Juliane Jürries (24) vom Aktionsbündnis.