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Demonstrationen Zwei Verletzte nach Rostocker Protest

Großeinsatz für die Polizei am Sonnabend in Magdeburg. Anlass waren mehrere Demonstrationen und das Fußballderby.

05.11.2016, 17:10

Magdeburg (twu/dpa/tw) l Den Marsch zum Stadion des 1. FC Magdeburg haben rund 1200 Fans von Hansa Rostock zu einer Protestaktion genutzt. Sie demonstrierten gegen "Kollektivstrafen" des Deutschen Fußball-Bundes (DFB).

Laut Polizei verlief die Demonstration friedlich. Kurz vor dem Anpfiff der Drittliga-Partie seien allerdings zwei Hansa-Fans verletzt worden. Sie mussten zur medizinischen Versorgung in Krankenhäuser gebracht werden. Die Polizei vermutet, dass die beiden Männer von FCM-Anhängern angegriffen wurden. Die Hintergründe blieben jedoch zunächst unklar. Zudem wurden zwei Anzeigen gegen Hansa-Fans aufgenommen, weil sie Polizisten beleidigt haben sollen. Der FC Magdeburg trennte sich mit 1:1 unentschieden von den Gästen.

Zur Absicherung des Spiels und von zwei parallel laufenden Demos im Stadtgebiet hatte Sachsen-Anhalt Polizei-Unterstützung aus sieben Bundesländern sowie von der Bundespolizei angefordert. Wasserwerfer standen bereit. Zudem waren 1000 Beamte, eine Reiterstaffel sowie ein Hubschrauber im Einsatz. Die Anhänger beider Vereine gelten als verfeindet. Bei vergangenen Begegnungen hatte es immer wieder Ausschreitungen gegeben.

Während die An- und Abreise der Fans überwiegend friedlich verlief, kam es im Stadion zu Zwischenfällen. Zweimal musste die Partie in der zweiten Halbzeit unterbrochen werden, weil im Gästeblock Pyrotechnik gezündet wurde. Die Bengalos nahmen zwischenzeitlich die Sicht. Verletzt wurde niemand. Die Polizei werde die Videoüberwachung auswerten, um mögliche Tatverdächtige zu ermitteln. Die Täter hätten sich jedoch vor dem Zünden der Pyrotechnik vermummt, sagte ein Polizeisprecher.

Bei der mehrstündigen Demo der rechtsextremen Partei "Die Rechte" wurden bis zu 160 Teilnehmer gezählt. Zu den Gegenprotesten kamen etwa 100 Menschen. Beide Demos zogen durch die Innenstadt. Immer wieder mussten Straßen gesperrt werden. Das sorgte für Behinderungen im Innenstadtverkehr. Am Hasselbachplatz kam es zum Aufeinandertreffen beider Lager. Bis auf ein paar verbale Schlagabtausche blieben die Demonstrationen jedoch weitestgehend ruhig.

Am Rande der rechten Demonstration wurde ein Journalist mit einer Flasche beworfen. Der Mann blieb jedoch unverletzt. Die Polizei ermittelt dazu gegen Unbekannt.

Am Abend demonstrierten in Magdeburg zudem rund 300 Kurden gegen die Politik des türkischen Staatspräsidenten Erdogan. Sie zogen mit Fackeln zum Hasselbachplatz.