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Aus dem heimischen Keller ins Rampenlicht / Kappenfest in Friedensweiler Der Operetten-Bernhard vom Hammelberg

Von Michaela Schröder 26.02.2013, 02:14

Berliner Chaussee l Bernhard Kurdum ist 71 Jahre jung und Musik ist sein Hobby. Von den Puppendorfern wird er liebevoll "Operetten-Bernhard vom Hammelberg" genannt. Operettensänger ist der Puppendorfer aber nicht und auch eine klassische Gesangsausbildung blieb ihm verwehrt. Als Pauker habe er seinen Lebensunterhalt bestritten. "Die Musik ist nur ein großes Hobby von mir", erzählt der Rentner mit der kraftvollen Stimme.

Seit 1961, mit einer kurzen Unterbrechung, lebt Bernhard Kurdum in Puppendorf. Seit er dem Berufsleben den Rücken gekehrt hat und sich im Ruhestand befindet, hat der ehemalige Lehrer nun deutlich mehr Zeit für sein Hobby. In seinem Keller hat er sich ein Musikzimmer eingerichtet und textet zu klassischen Ohrwurm-Melodien eigene Texte und spielt Klavier. Der Dichter und Texter hat schon so manche Verse zu Papier gebracht.

Nur selten kommt er aus dem Keller ins Rampenlicht und präsentiert die Kraft und das Timbre in seiner Stimme. Vor allem zu Jubiläen und Geburtstagen tritt der "Operetten-Bernhard vom Hammelberg" auf und begeistert seine Zuhörer.

Seit etwa drei Jahren ist der Hobby-Sänger in der Interessengemeinschaft (IG) Friedensweiler/Puppendorf aktiv. Und zu deren Freude überraschte er die Mitglieder am Sonnabend zum traditionellen Kappenfest im "Alten Wasserwerk" mit einem kleinen Lieder-Programm.

"Auch hierzulande ist es ein Problem, willst du mal essen geh\'n, Gaststätten vieler Nationen bieten ihre Speisen an, doch weißt du, was immer da dran?", resümierte der Sänger in einem Lied über die derzeitigen Skandale in der Lebensmittelbranche.

Und auch für die Bewohner in Friedensweiler hatte der Puppendorfer ein Liedchen auf den Lippen: "Flugplatz einst, doch jetzt ist es ein Paradies für die wilden Schweine. Die kommen nachts und durchwühlen den Fußballplatz von unserem Verein. Das Wasserwerk hat kein Wasser mehr, da muss Bier jetzt her für die Gäste."

Für seinen Wortwitz und sein Gesangstalent bekam "Operetten-Bernhard vom Hammelberg" vom Publikum einen großen Applaus.

Auch in diesem Jahr feierten die Puppendorfer und Friedensweiler zusammen mit ihren Gästen aus Heyrothsberge das närrische Kappenfest. IG-Sprecherin Christel Pulz hatte aus organisatorischen Gründen den Aschermittwoch kurzfristig in Puppendorf und Friedensweiler vertagt. Und so ließen die Ostelbier die fünfte Jahreszeit noch einmal kurzzeitig an der Berliner Chaussee aufleben.

Übrigens: Ein vergnüglicher Nachmittag rund um die Zahlenkugel, besser bekannt als Bingo, steht am Donnerstag, 14. März, wieder im Alten Wasserwerk, Am Biederitzer Busch 11 a, an. Die IG Puppendorf/Friedensweiler veranstaltet dort ab 14 Uhr einen Spielenachmittag rund um die Kugeln, wie die IG-Vorsitzende Christel Pulz mitteilt. Zur Stärkung gibt es wie immer Kaffee und selbst gebackenen Kuchen.