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Wirtschaft Diese Magdeburger sind im Finale des Erfinderwettbewerbs Bestform

Vier Magdeburger Entwicklungen sind für den Bestform-Award nominiert. Es geht um Waldbrände, um Teilhabe, um Säen wie im Regenwald sowie um eine Atemdesinfektionsmaske.

Von Martin Rieß 23.05.2023, 10:00
Neue Ideen sind im Wettbewerb gefragt.
Neue Ideen sind im Wettbewerb gefragt. Symbolfoto: H. Schmidt/dpa

Magdeburg - Die Jury des Wettbewerbs Bestform für kreative Ideen 2023 hat neun Beiträge für die Finalrunde nominiert. Insgesamt waren knapp 50 Bewerbungen für den Kreativwettbewerb des Landes Sachsen-Anhalt eingegangen. Entscheidend für den Sprung auf die Shortlist waren neben der „Qualität der Idee“, dem „Innovationsgrad und Nutzen“ sowie der „wirtschaftlichen Wertschöpfung und Vernetzung“ auch das Kriterium „Nachhaltigkeit“. Von den neun Finalisten kommen vier aus Magdeburg.

Rainpiper: Mit Drohnen gegen Waldbrände

Rainpiper ist ein autonomer Drohnenschwarm von Simon Bruhns von der Hochschule Magdeburg-Stendal. Es geht um die Bekämpfung von Waldbränden. Mit Hilfe von Plattformen werden die zusammengeklappten Drohnen zum Einsatzort transportiert, wo sie nacheinander starten und die letzten Kilometer bis zum Brandherd fliegen können.

Zur Wiederbefüllung ihrer Löschmittel- und Wasserstofftanks kehren die Drohnen, die mit Wasserstoff betrieben werden, zur Plattform zurück und können diese in nur einer Minute auffüllen. Der „Rainpiper“ sorgt für einen beständigen Fluss von Löschmittel, unabhängig von widrigen Wetterbedingungen, eingeschränkter Sicht, schwierigem Gelände und Gefahrenzonen, und das rund um die Uhr.

Raydio überwindet Barrieren

Raydio – Braking barriers with audio von mycrocast: Das Unternehmen hat eine Software entwickelt, die es sehbehinderten Menschen ermöglicht, mit Hilfe ihres eigenen Smartphones sowohl innerhalb als auch außerhalb von Sportveranstaltungen teilzuhaben. Diese Lösung ist unabhängig von ihrem Sitzplatz und bietet die Möglichkeit für eine beliebige Anzahl von Fans, daran teilzunehmen, egal ob sie sich vor Ort oder in der Ferne befinden.

Clubs und Verbände brauchen lediglich einen herkömmlichen PC mit Internetverbindung, es wird keine spezielle Hardware mehr benötigt. Dank dieser Innovation des Magdeburger Unternehmens gehören Einschränkungen für sehbehinderte Menschen wie spezielle Sitzplätze oder Leihausrüstung der Vergangenheit an.

Die Sämaschine für die syntropische Landwirtschaft

Sämaschine für die syntropische Landwirtschaft von Lukas Leppich und „Syntropic“ aus Biederbach: Die entwickelte Sämaschine ist speziell für den Einsatz in der syntropischen Landwirtschaft konzipiert, mit einer regenerativen Methode, die das Ökosystem des Regenwaldes nachahmt. Der Student hat die Maschine so gestaltet, dass sie den Anforderungen dieses innovativen Konzepts gerecht wird.

Die Sämaschine weist verschiedene Vorteile auf: Sie ist schmal und leicht, verfügt über ein ergonomisches Design, ist benutzerfreundlich und erfordert nur geringen Wartungsaufwand. Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftspartner „Syntropic“ realisiert.

Die elektronische Atemdesinfektionsmaske

Securer ist eine elektronische Atemdesinfektionsmaske von SecureAir: Die tragbare elektronische Atemschutzmaske zeichnet sich durch mehrere technische Innovationen aus, darunter ein ansprechendes Design, eine fortschrittliche Sterilisationstechnologie und die Miniaturisierung der Elektronik. Zusätzlich enthält die innovative Atemmaske besondere Details.

Bei der Entwicklung arbeiteten die kreativen Köpfe aus Magdeburg mit führenden internationalen Herstellern zusammen.

Weitere Finalisten aus Halle und Schönebeck

Die weiteren Finalisten dieses Jahres sind „FindUs App“, das „Tinder“ für Haustiere von Findusapp aus Schönebeck, sowie die vier Hallenser Bewerbungen: „flushed“ als Klopapier mit Myzelanteil von Sophia Reißenweber, „Opencyclone“ als Open Source Staubsauger, „RehaTransHome“ als smartes Wohnraumassessment von codemacher und „Set-Caching: Die App. Macht Drehorte besonders.“ von Set-Jetting.

„Die starke Kultur- und Kreativwirtschaft unseres Landes setzt Impulse und entwickelt branchenübergreifend Lösungen für wichtige Fragen unserer Zeit. Ich freue mich, dass wir mit dem Bestform-Wettbewerb innovativen Konzepten und Produkten eine Plattform geben können.“

Sven Schulze, Wirtschaftsminister Sachsen-Anhalt

Robert Franke, Geschäftsführer der Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt (IMG), betonte: „Bei Bestform stehen nun seit zehn Jahren die Kreativen mit ihren frischen Ideen im Mittelpunkt. Wir sind immer wieder aufs Neue beeindruckt, wie Start-ups, gestandene Unternehmen und Studierende die Zukunft gestalten.“

Übrigens: Den Bestform Award 2021 hatte das Magdeburger Start-up Moosaik mit Paneelen gewonnen, auf denen Moosflächen installiert werden können.

Der Preis und der Ablauf

Vom 21. September bis zum 3. März waren Kreative aus ganz Sachsen-Anhalt aufgerufen, ihre neuen Produkte, Dienstleistungen, Projekte und Visionen einzureichen. Die neun Nominierten stellten ihre Visionen, Ideen, Produkte, Projekte und Dienstleistungen in Halle im Verlagsgebäude der Mediengruppe Mitteldeutsche Zeitung persönlich der Jury vor. Die hier ausgewählten Gewinnerinnen und Gewinner des Bestform Award 2023 werden am 28. Juni durch Wirtschaftsminister Sven Schulze in Magdeburg ausgezeichnet. Bei der Veranstaltung wird auch das Gewinnerprojekt der neuen Sonderkategorie „mittendrin – Städte in Bestform“ zur kreativen Belebung der Innenstädte prämiert.

Insgesamt lobt das Ministerium für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten bis zu 40.000 Euro aus. Der erste Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Die IMG organisiert und koordiniert den zweijährlich stattfindenden Landeswettbewerb im Auftrag des Ministeriums.