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CDU mit Kehrtwende in der Debatte um Spielort / Nach Umbaupause 2012 geht es 2013 weiter Domplatz weiter mit Theater-Open-Air, aber ohne Baustellenzaun und Bretterwand

Von Karl-Heinz Kaiser 17.03.2012, 03:08

Das Domplatz-Open-Air wird nach diesjähriger Pause 2013 weitergeführt. Eine Umverlagerung des auch international beachteten Highlights zur Seebühne im Elbauenpark lehnte die Mehrheit des Stadtrates ab.

Altstadt l Die Seebühne biete weder wirtschaftlich noch künstlerisch einen adäquaten Ersatz für das Domplatz-Open-Air. Sie sei lediglich eine wertvolle Ergänzung im Angebot des Theaters Magdeburg. Dieses Fazit von Intendantin Karen Stone und ihre darauf fußende Argumentation - zu wenig Plätze, geringe Bewerbung, Mietkosten - hatten bereits im Vorfeld die Richtung der Stadtratsdebatte am Donnerstagabend geprägt.

Ergebnis: Stadtrat Reinhard Stern veränderte seinen Antrag nahezu ins Gegenteil (wir meldeten am Freitag). Mit nur einer Gegenstimme beschloss der Stadrat dann auch seine neue vorgelegte Fassung. Nach dieser solle dem Stadtrat ein Konzept vorgelegt werden, das sowohl eine kürzere Auf- und Abbauzeit sowie eine touristisch ansprechende Gestaltung der Bauten wie auch der Einzäunung vorsieht. Das Domplatz-Open-Air wird nicht mehr in Frage gestellt.

Karen Stone: Domplatz ist idealer Spielort

Stern hatte mit seinem Vorschlag schon vor Monaten nicht nur für Aufsehen gesorgt. Zur Begründung hatte er sinngemäß erklärt, dass das Sommertheater den Platz in der touristisch bedeutsamen Zeit lange blockiere. Das Äußere erscheine wie eine Baustelle, sei immer wieder Anlass zur Kritik. Er sagte: Die Seebühne im Elbauenpark, die mit einer hervorragenden Infrastruktur ausgestattet sei (überdachte Sitzplätze, Straßenbahnanbindung, Parkplätze, Garderoben etc.) würde sich dafür besser eignen. Die 5-Millionen-Euro-Investition sei zu gering ausgelastet.

Stone hatte aber nachgewiesen, dass der Domplatz der ideale Spielort sei. Ihr Beispiel: 2011 hatte "Die Schöne und das Biest" auf dem Platz über 18000 Zuschauer. "Im Vergleich dazu hat die Seebühne derzeit bei einem Musicalgastspiel maximal 1200 an einem Abend verfügbar", heißt es in ihrer Stellungnahme.

Auf der Seebühne müsse mehr getan werden

Die Diskussion war sowohl von der Zustimmung zum Open-Air auf dem Domplatz bestimmt, als auch vom Bestreben, diesem Höhepunkt ein besseres Äußeres zu verschaffen. Lutz Trümper: Er kenne die Kritiken, es werde dazu das Nötige in die Wege geleitet werden. Die Stadtverwaltung sei dafür, das Open-Air als imageprägende Marke weiter auszubauen. Das ziehe Gäste in die Innenstadt. MdL Sören Herbst (Bündnis 90/Grüne) erklärte das Sommertheater für unverzichtbar auf dem Domplatz. Die Diskussion setze Signale an die Künstler, die erfolgreiche Arbeit fortzusetzen, sagte er. Auch Jens Hitzeroth /(SPD-future) sprach sich dafür aus, das Open-Air an dieser Stelle zu entwickeln. Hans-Jörg Schuster, Chef FDP-Fraktion, verwies unabhängig von seinem Votum für den Domplatz jedoch darauf, dass die Seebühne zu wenig genutzt werde. Karin Meinicke, Vorsitzende Kulturausschuss, erklärte zwar, dass durchaus etwas auf der Seebühne passiere. Aber es müsse dazu übergegangen werden, dort tatsächlich mehr zu bieten.

2012 ist Pause: Historischer Platz wird neu gestaltet

Die 52 Stadträte nahmen schließlich den Änderungsantrag von Stern mit nur einer Gegenstimme und drei Enthaltungen an. Das Domplatz-Open-Air wird 2013 auf dem Areal am gotischen Dom wieder aufgelegt werden. 2012 ist Pause. Es wird an der Platzumgestaltung gearbeitet.