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Ausgehen und Freizeit Drei Jahre nach dem Aus: Magdeburger Traditionskneipe wird wieder belebt

Als die Magdeburger Kultkneipe vor drei Jahren schließen musste, waren viele Stammgäste voller Wehmut. Nun soll es an bekannter Stelle und unter altem Namen weitergehen.

Von Stefan Harter 01.08.2023, 05:00
In Magdeburg wird eine vor drei Jahren geschlossene Kneipe wiederbelebt.
In Magdeburg wird eine vor drei Jahren geschlossene Kneipe wiederbelebt. Foto: picture alliance/dpa

Magdeburg - Als Torsten Liebeknecht im September 2020 verkündet, dass er seine Kneipe nach über zehn Jahren zum letzten Mal abgeschlossen hatte, traf das viele Stammgäste überraschend. Die damals geltenden Corona-Beschränkungen hatten für ihn den wirtschaftlichen Betrieb der beliebten Kellerkneipe nicht mehr möglich gemacht. Er zog die Konsequenzen und schloss die Tür ab.

Schon damals habe er mit einer Übernahme geliebäugelt, sagt Robin Schumann. Aber erst jetzt, drei Jahre später, wird es damit tatsächlich etwas. Am 1. September 2023 wird er das „Allards“ in Magdeburg-Stadfeld unter dem bekannten Namen wieder in Betrieb nehmen.

Von der Bar im Mückenwirt zur eigenen Kneipe in Stadtfeld

Dieser sei auch der Hauptgrund gewesen, warum er sich dazu entschieden hat, den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen. Alle, denen er im Vorfeld von seinen Plänen berichtet hatte, hätten gesagt, dass es mit dem Namen nur gut laufen könne.

Der gebürtige Leipziger war viele Jahre im Vertrieb im Außendienst tätig. Außerdem organisierte er in Berlin eine Veranstaltungsreihe mit Barbetrieb. Als er 2017 der Liebe wegen nach Magdeburg zog, fing er an, nebenbei im „Mückenwirt“ an der Bar zu arbeiten. Später wurde daraus eine Festanstellung – die er jetzt zugunsten einer eigenen Kneipe aufgegeben hat.

Die Kneipe Allards in Magdeburg-Stadtfeld wird von Robin Schumann wieder eröffnet.
Die Kneipe Allards in Magdeburg-Stadtfeld wird von Robin Schumann wieder eröffnet.
Foto: Stefan Harter

Zwischenzeitlich war der Beatburger im Souterrain in der Friesenstraße eingezogen. Ein echter Kneipenbetrieb wie im „Allards“ hatte sich aber nicht wirklich entwickelt.

Als er erfuhr, dass der Burgerbrater wieder ausziehen wird, nutzte Robin Schumann diesmal gleich die Gelegenheit und kontaktierte den Vermieter. Schnell war man sich einig, so dass es schon in gut vier Wochen losgehen soll.

Von Gulasch bis Soljanka

„Es wird beim bekannten Konzept bleiben, mit einigen Änderungen,“ sagt Robin Schumann. So wird es keine richtige Küche wie in einem Restaurant geben. „Hühner-Harry“ aus der Annastraße wird eine aktuelle Tageskarte zubereiten. Schumann selbst will Gulasch, Chili con Carne oder Soljanka kochen. „Wenn sie alle sind, sind sie alle“, sagt er.

Dazu wird es ein „Allards“-Bier geben. Auch einen Hauswein und andere gute Weine will er anbieten. Um etwas Lokalkolorit zu bieten, wird es Bilder und Infos zu Stadtfeld geben. „Die Leute sollen sich hiermit identifizieren“, sagt er, der selbst gleich um die Ecke wohnt und auch selbst „zu 90 Prozent“ am Tresen stehen wird. „Es wird spannend, die ganzen Sachen im Hintergrund zu managen“, sagt der 45-Jährige.

Lokal kann für Privatveranstaltungen gemietet werden

Deshalb sei auch die überschaubare Größe der Kellerkneipe ausschlaggebend gewesen, sich für die Übernahme zu entscheiden, sagt Schumann weiter. Mit 35 Plätzen im Innenbereich sei alles gut zu händeln.

Die Einrichtung bleibt erhalten, für die Terrasse gibt es neue Tische und einen großen Sonnenschirm, „damit die Leute sehen, dass ich hier bin“, sagt Schumann. Täglich außer sonntags soll der Zapfhahn ab 18 Uhr laufen. Außerdem will er das Lokal auch für Privatveranstaltungen wie Geburtstage oder Einschulungen vermieten.