Einweihung Edithagymnasium in Magdeburg feiert neue und sanierte Schulbauten
Feierlaune im Edithagymnasium in Magdeburg: Am Schulstandort im Lorenzweg wurde offiziell der im Schulbetrieb längst vollzogene Neustart in frisch sanierten Gebäuden samt neuem Anbau gefeiert.

Magdeburg - Seit dem Schuljahresbeginn läuft im Magdeburger Editha-Gymnasium der Schulbetrieb in sanierten Gebäuden mit neuem Aula-Anbau im Lorenzweg 81. Außerdem wurde die Sporthalle der Schule neu hergerichtet. Am Donnerstag, nachdem viele Corona-Schutzmaßnahmen heruntergefahren wurden und die Kinderkrankheiten der neuen Technik weitgehend abgestellt sind, wurde gefeiert. Gelegenheit bot das Edithafest, das von der Schule bereits in früheren Jahren ausgerichtet wurde.
Mit dem Fest bestand nun die Gelegenheit, die sanierten beiden Gebäude und den Neubau ebenso wie die Außenanlagen in Augenschein zu nehmen. Frisch hergerichtete Klassenräume mit modernster Technik und ein großzügiger Eingangs- und Aufenthaltsbereich im Anbau bestimmen das Bild. Auf der Seite des Außengeländes, auf dem vor Jahren noch ein Gebäude stand, befindet sich jetzt der Sportplatz. Auf dem großen Schulhof wirken die frisch gepflanzten Bäume trotz ihrer Höhe von rund fünf Metern noch etwas zierlich – in wenigen Jahren werden sie aber zu Schattenspendern über dem Gelände herangewachsen sein.
Aus der Außenstelle wird eine eigene Schule
Das Edithagymnasium ist das jüngste der Gymnasien in Trägerschaft der Landeshauptstadt. Entstanden ist es aus der Erkenntnis heraus, dass nach einer Reihe von Schulschließungen – darunter das Otto-von-Guericke-Gymnasium, das Humboldt-Gymnasium, das Wilhelm-Raabe-Gymnasium und das Bettina-von-Arnim-Gymnasium in den Jahren zuvor angesichts wieder steigender Schülerzahlen in Magdeburg die Plätze an den bestehenden Schulen nicht mehr ausreichen.
Vor diesem Hintergrund wurden im Einsteingymnasium in einer Außenstelle am Olvenstedter Scheid drei zusätzliche Klassen eröffnet, die die Keimzelle für die neue Schule bilden sollten. Diesen Aufbau begleitet damals bereits die heutige Direktorin Katja von Hagen mit. Nur: Wohin das neue Gymnasium ziehen soll, war damals noch nicht klar. Denn der Vorschlag aus der Verwaltung, für dieses einen Neubau auf eine bis heute als Parkplatz genutzte Fläche unweit des Alten Rathauses zu setzen, fiel im Stadtrat durch. Im Februar 2014 dann der Vorstoß: Das neue Gymnasium kommt in den Lorenzweg. Dort wurde ein Schulkomplex aus drei Gebäuden vom Typ „Erfurt“ seit 1978 von Berufsschulen genutzt. Nach deren Auszug dienten die Gebäude als Ausweichstandort für Schulen, die saniert wurden, sowie als erste Station für die Neue Schule, die inzwischen an der Nachtweide beheimatet ist.
Nachdem 2015 die endgültige Entscheidung für den Standort fiel, begann hier bereits im Sommer des Jahres der Unterricht des damals noch namenlosen Gymnasiums. Genutzt werden konnte aber nur eines der drei Gebäude, da die anderen erst noch saniert und erweitert werden mussten.
Und das zog sich hin: Ein aufwendiges Verfahren zur Beantragung der Fördergelder sorgte für Verzug noch vor dem eigentlichen Baubeginn. Da die Sanierung unter Nutzung von Fördergeldern des Stark-III-Pakets stattfinden sollte, musste fein säuberlich auseinandergerechnet werden, bei welchen Ausgaben es sich beispielsweise um Kosten für die Schaffung von Energieeffizienz und bei welchen Kosten es sich um reine Ausgaben für die Schaffung von Schulraum handelte.
Unterrichtsausfall bestimmt dennoch Schulalltag mit
Als das geklärt war, wurde es für die Bauherren nicht einfacher: Fehlende Kapazitäten bei Baufirmen, steigende Preise für Baumaterial und die Corona-Krise machten den Planern immer wieder einen Strich durch die gerade erst wieder frisch austarierte Rechnung. 10,7 Millionen Euro sollte das Vorhaben zunächst kosten – am Ende waren es dann rund 21,9 Millionen Euro.
Im nicht von einem Bauzaun abgetrennten Bereich des Schulgeländes lief derweil der Schulbetrieb in der Schule weiter, die sich nicht allein ab dem Jahr 2016 Edithagymnasium nannte, sondern die angesichts ihres Aufwachsens immer mehr mit Platznöten zu kämpfen hatte und für die deshalb bereits Räume im benachbarten Bildungszentrum der Bauwirtschaft zur Verfügung gestellt worden waren.
Inzwischen sind diese Nöte verflogen – und die aktuellen Probleme, die auch andere Schulen haben, stehen im Fokus: Unterrichtsausfall – unter anderem aufgrund von Corona-Erkrankungen – bestimmen den Schulalltag seit Monaten mit. Und angesichts weiter steigender Schülerzahlen in Magdeburg ist die Schule trotz inzwischen paradiesischer Platzverhältnisse räumlich gut ausgelastet.
Bauarbeiten in der Nachbarschaft
Doch von all dem ließen sich die Jugendlichen, die Lehrerschaft und die Gäste bei der gestrigen Feier nicht sonderlich beeindrucken. Die neuen und sanierten Räume wurden hergezeigt, und mit dem Programm wurde auch an die Namensgeberin, Königin Editha, erinnert.
Große Bauarbeiten bestimmen inzwischen in der Nachbarschaft das Bild. Mit einer neuen Sporthalle, die auch den Sportbetrieb aus der Hermann-Gieseler-Halle aufnehmen soll, werden sich mutmaßlich auch die Bedingungen für den Sportunterricht des Edithagymnasiums weiter verbessern.
Vor allem aber wird die derzeit im Bau befindliche Straßenbahntrasse vor der Tür für Erleichterung sorgen: Wer in die Schule bislang nicht mit dem Fahrrad kommt, sich mit dem „Elterntaxi“ chauffieren lässt oder fußläufig beispielsweise über eine lange Strecke von einer Straßenbahnhaltestelle erreicht, ist auf die Buslinie 73 angewiesen.
Und die steht gerade in den Morgenstunden öfter einmal im Stau auf der Albert-Vater-Straße oder in der Walther-Rathenau-Straße.
Bis es den direkten Anschluss an die Straßenbahn gibt, müssen sich die Edithianer aber noch mindestens zwei Jahre gedulden.

