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Einkaufen und Essen Mit Video: Erster Marktgarten in Magdeburg eröffnet - welches Konzept dahinter steckt

Der Magdeburger Imker Dirk Kraushaar baut am Rande von Alt-Olvenstedt Gemüse und Kräuter an. Dabei folgt er einem speziellen Konzept und hat dafür sogar seinen Job aufgegeben.

Von Lena Bellon Aktualisiert: 16.04.2024, 08:09
Der Magdeburger Dirk Kraushaar verteilt Saatgut in seinem Marktgarten in Alt-Olvenstedt.  Mitte Mai startet der 43-Jährige in seine erste Saison.
Der Magdeburger Dirk Kraushaar verteilt Saatgut in seinem Marktgarten in Alt-Olvenstedt. Mitte Mai startet der 43-Jährige in seine erste Saison. Foto: Lena Bellon

Magdeburg - Die Bienen fangen an zu summen, die Vögel zwitschern, der Salat sprießt und Dirk Kraushaar ist in seinem Element. Mitte Mai 2024 eröffnet der 43-Jährige offiziell seinen Marktgarten „Naturfreundchen“ am Rande von Alt-Olvenstedt. Das Konzept hat er sich nicht ausgedacht – in anderen deutschen Städten und auf der ganzen Welt gibt es die Idee vom „ressourcenschonenden Landanbau“ bereits. Nun hat der Magdeburger es in die Landeshauptstadt gebracht.

 
Olvenstedter Imker und Gärtner eröffnet Magdeburgs ersten "Marktgarten", wo regionales Gemüse/Obst angebaut wird. (Kamera: Lena Bellon, Schnitt: Christian Kadlubietz)

Bei dem Konzept sei das Ziel, auf kleiner Fläche möglichst viel anzubauen – regional und saisonal. Die Selbstversorgung spiele für Dirk Kraushaar eine Rolle. Biozertifiziert sind seine Lebensmittel jedoch nicht.

Job für Magdeburger Marktgarten aufgegeben

Um den Marktgarten umzusetzen, hat er einiges aufgegeben: „Ich hatte zwölf Jahre lang einen Hausmeisterdienst. Nebenbei habe ich geimkert. Jetzt will ich endlich mein Hobby zum Beruf machen.“ Die grüne Fläche in der Nähe vom Stephan-Schütze-Platz hat der Magdeburger schon seit 2017. Damals habe er nach einem ruhigen Ort gesucht, an dem er viel Zeit mit seinem Hund verbringen kann. Für die Natur und für Gärten habe er sich schon länger interessiert und ist so auf das System „Marktgarten“ aufmerksam geworden. „Ich habe mich mit sämtlichen Büchern und Youtube-Videos schlaugemacht, habe zwei Jahre lang alle Informationen dazu gesammelt“, erzählt er.

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Aktuell habe er auf seinem Grundstück rund 2.000 Quadratmeter Anbaufläche. Die Beete sind immer nur 75 Zentimeter breit und zehn Meter lang. Auf diesem kleinen Streifen wachsen aktuell über 150 Kohlrabi. Die kleinen Beete werden stetig besät oder bepflanzt.

Pläne für die Zukunft

Rund 30 verschiedene Sorten könnte er aktuell anbieten. Er baut zum Beispiel verschiedene Kohlgemüsesorten, Kräuter, Sprossen, Spinat, Salate und auch Obstbäume oder Beerensträucher an. „Bei Garten denken viele Menschen daran, dass alles ordentlich sein muss. Aber ich will das neu denken und der Natur freien Lauf lassen“, sagt Kraushaar. Kunden können bei ihm kleine oder große Kisten mit Lebensmitteln aus dem Marktgarten erwerben. Aktuell könnte er 20 Kisten anbieten, später wolle er bis zu 50 Kisten regelmäßig befüllen können.

Damit wolle er zunächst starten. An Ideen, wie er seine Grünfläche noch nutzen kann, mangelt es dem zweifachen Vater nicht: „Ich will noch Pilze anbauen, vielleicht auch Hühner halten oder auch Kurse und Tipps geben, wie man selbst so einen Marktgarten beginnen kann.“ Dabei wolle er nicht zu viel in die Natur eingreifen. So sollen sich auch Vögel und Insekten bei ihm wohlfühlen. „Ich habe auch nur ein motorisiertes Gerät, das ist nutze. Das ist Teil des Konzepts“, erklärt er. Langfristig soll die Kiste auch online bestellt werden können. Aktuell können Interessenten bei Dirk Kraushaar anrufen, um alles rund um die Kiste zu erfahren.