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Freizeit Elbauenpark Magdeburg: Linke fordert freien Eintritt für Kinder

Ratsfraktion regt den Verzicht auf Tickets für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren an und fordert finanziellen Ausgleich aus der Stadtkasse.

Von Katja Tessnow 09.03.2022, 08:00
Kinderspaß im Elbauenpark Magdeburg. Mit Sport- und Spielplätzen für alle Generationen, riesigen Picknick-Wiesen und Attraktionen von Schmetterlingshaus bis Sommerrodelbahn ist die Anlage ideal für den Familienausflug.
Kinderspaß im Elbauenpark Magdeburg. Mit Sport- und Spielplätzen für alle Generationen, riesigen Picknick-Wiesen und Attraktionen von Schmetterlingshaus bis Sommerrodelbahn ist die Anlage ideal für den Familienausflug. Andreas Lander

Magdeburg - Mit rund 412.300 Gästen hat der Magdeburger Elbauenpark im Jahr 2021 einen Besucherrekord hingelegt. Im Zeitalter Corona suchen vermehrt Familien Erholung in der grünen Weite. Die Linke möchte, dass sich jede Familie den Besuch leisten kann.

„Ab dem 1. Juni 2022 erhalten Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre freien Eintritt in den Elbauenpark.“ So lautet ein Antrag der Linken im Originaltext. Erstmals zur Debatte aufgerufen wurde er zur Stadtratssitzung Ende Februar. Ohne Aussprache verwies die Ratsmehrheit das Ansinnen zunächst zur tiefschürfenderen Debatte in die Fachausschüsse weiter – Entscheidung vertagt.

Bereits aktuell genießen Kinder bis 6 Jahre freien Eintritt in den Park. Alle Älteren bis 17 Jahre zahlen 2 Euro für ein sogenanntes Grünticket (Erwachsene 3 Euro). Ein Tagesticket – Besuch von Jahrtausendturm, Schmetterlingshaus und Nutzung der Park-Express-Bahn inklusive – kostet für Kinder und Jugendliche von 6 bis 17 Jahren 5 Euro, Erwachsene zahlen 8.

Familienförderung und Stärkung der Parkgeschäfte

Von einem für alle Kinder und Jugendlichen kostenlosen Parkbesuch verspricht sich Die Linke eine Familienförderung einerseits – sie liegt auf der Hand, wo Eltern finanziell entlastet werden –, aber auch eine Förderung der Parkgeschäfte. Zum Beispiel die Gastronomie auf dem Gelände könne von wachsenden Besucherströmen profitieren, begründet die Ratsfraktion ihren Vorstoß. Dem Park selbst solle kein finanzieller Nachteil entstehen, sondern die Stadt der Parkgesellschaft einen Ausgleich zahlen.

Das politisch durchzusetzen dürfte in Zeiten klammer öffentlicher Kassen schwierig werden. Der Stadthaushalt liegt, vor allem aufgrund von Mehrausgaben und Mindereinnahmen im Zuge der Corona-Pandemie millionentief im Minus. Der Elbauenpark, ein hundertprozentiges Tochterunternehmen der Stadt, schreibt trotz Besucherrekords rote Zahlen. Einnahmen in Höhe von rund 1,1 Millionen Euro (davon 770000 aus Eintrittsgeldern) standen 2021 Aufwendungen in Summe von 3,3 Millionen Euro gegenüber. Die Lücke schließt die Stadt aus eigener Tasche. Mit dem Verzicht auf Einnahmen aus Eintrittsgeldern würde das Defizit weiter wachsen.

An junge Besucher der Altersgruppe 6 bis 17 Jahre habe der Elbauenpark im Vorjahr rund 52.000 Tickets verkauft, sagt Unternehmenssprecherin Jana Bork auf Nachfrage. Ersten Schätzungen zufolge beliefen sich die Einnahmeverluste auf einer Freistellung der Altersgruppe vom Eintrittsgeld auf etwa 115.000 Euro im Jahr. „Das daraus resultierende Defizit kann die NKE (Natur- und Kulturpark Elbaue) GmbH leider nicht selbst tragen und es müsste durch die Landeshauptstadt Magdeburg ausgeglichen werden“, so Bork. Ob die Stadt den freien Parkeintritt bis 18 schultern kann und möchte, muss abschließend der Stadtrat entscheiden.