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Elbauenpark Per Seilrutsche vom Turm in Magdeburg fliegen

Ab Mai 2018 geht's vom Jahrtausendturm im Magdeburger Elbauenpark rasend mit einer Seilrutsche über den Kleinen Cracauer Anger.

Von Michaela Schröder 15.01.2018, 00:01

Magdeburg l Mit 55 Stundenkilometern vom Jahrtausendturm in Magdeburg: Abenteuerlustige können voraussichtlich ab Mai 2018 aus 45 Metern vom Jahrtausendturm springen und über den Kleinen Cracauer Anger bis zum Kletterpark sausen, dank einer Seilrutsche.

Bange Frage: Wie kommt man bei einer Schussfahrt mit fast 55 Stundenkilometern unten sicher zum Stehen? Die Rolle wird automatisch gebremst, versichert Parkchef Steffen Schüller im Gespräch mit der Volksstimme.

Einziger Haken: Die Seilrutsche vom Turm ist nur für Leichtgewichte. Die neue Attraktion ist nur von 35 bis 95 Kilogramm zugelassen.

175.000 Euro werden laut Steffen Schüller in die Seilrutsche investiert, um den Park attraktiver für Gäste zu machen. Wie teuer der Fahrspaß für die Besucher wird, konnte Steffen Schüller noch nicht sagen.

„Die Seilrutsche ist eine passende Ergänzung zum Kletterpark und zur Sommerrodelbahn“, erzählt der Parkchef im Gespräch mit der Volksstimme. Jedes Jahr werde gemeinsam überlegt, wie man das Freizeitangebot im Elbauenpark zusätzlich bereichern könnte. Jetzt steht das Ergebnis ihrer Überlegungen in den Startlöchern: eine Doppelseilrutsche vom Jahrtausendturm.

Zwei Personen können gleichzeitig runterrutschen im Abstand von zwei bis drei Metern. An einem Ankunftsturm in sechs Meter Höhe endet die Fahrt. Eine Baugenehmigung liegt aber noch nicht vor, wie Steffen Schüller am Rande des Volksstimme-Gesprächs erzählt.

Einen passenden Namen für die neue Attraktion gebe es aber schon: Jahrtausendrutsche.

Doch der Bau der neuen Attraktion ist nicht das einzige Projekt, das in diesem Jahr auf der Agenda des Elbauenparkchefs steht. Die Ausstellung im Jahrtausendturm, die 1999 eröffnet wurde, soll überholt und verbessert werden.

Die verschiedensten Wissenschaften von der Geschichte über Mathematik, Chemie, Physik bis hin zur modernen Gerichtsmedizin sind im Turm präsent. Ergänzt wird die Ausstellung in diesem Jahr durch eine Wanderausstellung zu „100 Jahre Relativitätstheorie von Albert Einstein“. Weitere Aktionen sind derzeit noch in Planung.

Der Start in die Hauptsaison, d. h. Öffnung aller Attraktionen, erfolgt Karfreitag, 30. März 2018, mit der Osterschatzsuche im Elbauenpark. Fast 300.000 Krokusse und rund 90.000 Narzissenzwiebeln wurden im November 2017 im Elbauenpark im Rahmen der großen Herbstpflanzaktion in die Beete gesetzt. Der Park lädt auch 2018 Gartenliebhaber und Naturfreunde zu interessanten Vorträgen und praktischen Tipps ein.

Fest steht, der Elbauenpark soll sich in den kommenden Jahren wandeln und moderner werden. Bereits Mitte 2015 wurde seitens der Geschäftsführung des Parks ein Konzept vorgelegt. Dabei ging es nicht nur um Instandsetzung, der Park soll modernisiert und an die Freizeitgewohnheiten der Menschen angepasst werden.

Bis 2019 wollte man die Modernisierung des rund 90 Hektar großen Geländes abgeschlossen haben. Doch zeitlich sei das nicht mehr machbar. Die Finanzierung der Umgestaltungspläne soll durch Landes- und Bundesfördermittel gestemmt werden. Durch einige Änderungen in den Förderrichtlinien sei man ein Jahr zurückgeworfen wurden.

Für Herbst hofft Steffen Schüller auf einen Zuwendungsbescheid der Investitionsbank, so dass bereits Ende des Jahres erste Maßnahmen umgesetzt werden. Ein neuer Wasserspielplatz soll auf dem Kleinen Cracauer Anger entstehen, und auch die Sanitäranlagen sollen modernisiert werden, kündigt Steffen Schüller an. Langfristig sei auch ein neues Besucherzentrum mit Gastronomie und Präsentationsmöglichkeit aller Gartenträume-Parks von Sachsen-Anhalt an der Seebühne geplant. Doch das ist vorerst Zukunftsmusik.