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Tierplage Ende der Schweinerei in Sicht?

Zerwühlte Rasenflächen zeugen von ihren Streifzügen: Wildschweine halten halb Blankenburg in Atem. Nun will die Stadtverwaltung reagieren.

07.03.2021, 00:00

Blankenburg l Ein großes, kreisrundes Loch klafft im Maschendrahtzaun am Fuße des Schlackebergs: „Das habe ich schon mehrmals verschlossen, doch die Wildschweine sind zu schlau und stark, reißen es immer wieder auf“, sagt Klaus Bittner. Der Blankenburger pachtet das Gelände am Hang des Hügels nahe mehrerer Kleingartensiedlungen und der Gewerbegebiete Lerchenbreite und Gartenhöhe, um dort seine Bienenvölker zu pflegen.
Deren Stände haben die Schwarzkittel zwar noch nicht umgekippt, aber die aufgewühlte Erde ringsum ist unübersehbar, wie der Hobby-Imker zeigt. „Unter den Solarzellen auf dem Schlackeberg haben sie ein gemütliches Zuhause gefunden – von dort aus kann man ihre Spuren entlang der Gartensparten bis zur Bundesstraße 81 verfolgen.“ Bekannte hätten Bittner berichtet, die Schweine hätten auf Nahrungssuche sogar die viel befahrene Neue Halberstädter Straße bis ins Wohngebiet Regenstein überquert.
Bittner habe an seinem Bienenstand schon mehrere Begegnungen mit den Rüsseltieren gehabt, wenn er sich um seine Bienen kümmert. „Wir haben uns angeschaut, wirklich Scheu vor dem Menschen zeigen sie nicht.“ Am besten seien die Wildschweine und ihre Spuren nach dem Wintereinbruch im tiefen Schnee zu sehen gewesen.
„Nach meinen Zählungen gehe ich davon aus, dass wir es im vergangenen Jahr mit zwei Alttieren und acht Jungen zu tun hatten“, ergänzt der Blankenburger. Demnächst könnte die Rotte schnell auf 30 bis 40 Schweine anwachsen, die die Blütenstadt unsicher machen. Deshalb sei nun schnelles Handeln gefordert, er habe sich bereits an das Ordnungsamt der Stadt gewandt, sagt Bittner.