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Kaiser-Otto-Preis Engagierte Europäerin in Magdeburg geehrt

Im Magdeburger Dom ist am 17.Oktober 2017 der Kaiser-Otto-Preis an die Italienerin Federica Mogherini verliehen worden.

Von Christina Bendigs 17.10.2017, 22:05

Magdeburg l Bevor die Ehrengäste vom Justizministerium in den Magdeburger Dom kamen, wurden der vor der Paradiespforte ausgelegte rote Teppich und die Pforte selbst noch einmal gründlich gekehrt. Kein Herbstlaub sollte dort liegen, um dem hohen Besuch, den die Kulturstiftung Kaiser Otto und die Landeshauptstadt Magdeburg im Dom erwarteten, gerecht zu werden.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung: Federica Mogherini, die als Hohe Vertreterin der Europäischen Union für Außen- und Sicherheitspolitik mit dem Kaiser-Otto-Preis ausgezeichnet wurde, sowie Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen, die die Laudatio hielt.

„Mit der Verleihung des Kaiser-Otto-Preises an Federica Mogherini würdigen das Preiskomitee der Kulturstiftung Kaiser Otto und die Landeshauptstadt Magdeburg eine engagierte Europäerin, die in Zeiten schwieriger Rahmenbedingungen besonnen für den Zusammenhalt und die weitere Entwicklung der europäischen Gemeinschaft steht und wichtige Impulse setzt", sagte Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper im Rahmen des Festaktes.

Mogherini habe sich durch ihre konsequente und mutige Außenpolitik für die EU als europäisches Friedensprojekt und Wertegemeinschaft hohe Anerkennung erworben. Die gewählte Vertreterin persönlich zu erleben, war für Jurymitglied Karin Meinecke, die in Magdeburg 20 Jahre lang Kulturausschussvorsitzende war, ein schöner Moment und auch eine Ehre.

Wie wichtig sie die Europäische Union als Projekt für Frieden und Sicherheit betrachtet, machte Mogherini in ihrer Rede immer wieder deutlich. Außerdem betonte sie, dass es bei der Europäischen Union nicht um die Vergrößerung von Einflusssphären gehe, sondern darum, dass sie Frieden in Europa bringen und bewahren soll. Sie sprach sich dafür aus, dass in den Balkanstaaten „unumkehrbare Entscheidungen" getroffen werden, damit auch diese in die Europäische Union aufgenommen werden können. „Auch die Menschen auf dem Balkan sind Europäer", sagte Mogherini.

Aber im Gegensatz zu ihren eigenen Kindern, die sich keinen Krieg in Europa mehr vorstellen könnten, gebe es dort noch junge Menschen, die mit dieser Angst lebten. Das soll sich ändern. Zudem machte sie auf die Bedeutung der Europäischen Union in der UN aufmerksam und auf die Rolle der EU beim Nuklearabkommen mit dem Iran.

Laudatorin, Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen, sagte zu Mogherini: „Europa hat lange gebraucht, um mit einer gemeinsamen Stimme zu sprechen – und diese Stimme bist du." Mogherini sei eine „starke Dirigentin, Streiterin für den zusammenwachsenden Kontinent und wichtige Impulsgeberin".

Den Preis und die Urkunde überreichte am Ende der Magdeburger Oberbürgermeister. Das letzte von der Magdeburgischen Philharmonie vorgetragene Stück nutzten die Ehrengäste, um den Dom wieder zu verlassen.