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Holocaust Erinnerung an Holocaust-Opfer: Spender für weitere Stolpersteine in Magdeburg gesucht

Bei der jüngsten Stolpersteinverlegung in Magdeburg wurde auch an das Schicksal von Alwine Krone erinnert. In Zukunft sollen noch weitere solche Gedenktafeln in den Boden gebracht werden.

Von Konstantin Kraft Aktualisiert: 25.10.2023, 15:59
Alwine Krone lebte einst in der Potsdamer Straße 3 in Magdeburg-Cracau.
Alwine Krone lebte einst in der Potsdamer Straße 3 in Magdeburg-Cracau. Foto: Konstantin Kraft

Magdeburg - Als Rentnerin ist Alwine Krone (geb. Ellenburg) nach Cracau gezogen. In der Potsdamer Straße 3 fand sie eine neue Wohnung.

Sie ist gebürtige Magdeburgerin, drittes Kind des jüdischen Handelsmannes Leopold Ellenburg und seiner Frau Johanne. Vor ihrem Umzug in den Osten der Stadt hatte Krone bereits in der Neustadt, in der Altstadt sowie in Sudenburg gelebt. Ihren Lebensunterhalt verdiente sie als Arbeiterin und Wirtschafterin.

Wegen ihres jüdischen Glaubens wird sie von den Nationalsozialisten verfolgt und ausgegrenzt. 1941 muss sie ihre Cracauer Wohnung verlassen und in ein sogenanntes „Judenhaus“ ziehen. Im November 1942 wird sie von den Nazis in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert.

Dort stirbt sie am 25. Februar 1943 aufgrund der menschenverachtenden Zustände im Lager. Seit Mitte Oktober erinnert nun ein Stolperstein in der Potsdamer Straße an das tragische Schicksal von Alwine Krone.

 
Interview mit Holocaust-Überlebender Margot Friedländer. Video: ZDF/TerraX/Leonie Schöler/Julia Geiß/Michael Fandel/Benjamin Leng/Margot Friedländer Zeitzeugin/Maximilian Mohr, https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/legalcode.de, CC BY 4.0

Knapp 700 Stolpersteine in der Stadt

Der Künstler Gunter Demnig hat diesen in den Boden gebracht. Zur Erinnerung und als Mahnung. Getreu dem Satz aus dem Talmud, wonach ein Mensch erst vergessen ist, wenn sein Name vergessen ist.

Weitere Stolpersteine in Ostelbien liegen in der Pfeifferstraße in Cracau sowie in der Jerichower Straße in Brückfeld. Auf dem Werder wurden Steine in der Mittelstraße sowie in der Oststraße verlegt.

Im gesamten Stadtgebiet finden sich derzeit 686 dieser besonderen Gedenktafeln im Boden. Die einzelnen Verlegungen wurden mit Hilfe von Spenden unterstützt.

Gegenwärtig seien etwa 130 weitere Namen von Opfern des Nationalsozialismus aus Magdeburg bekannt, denen noch mit einem Stolperstein gedacht werden soll, hieß es zuletzt aus der Stadtverwaltung.

Die nächste Stolpersteinverlegung ist für den 9. November geplant. Weitere Informationen finden sich unter www.magdeburg.de/stolpersteine im Internet.