Ernährung bei Kindern Erste vegetarische Kita Magdeburgs: So heftig reagiert das Internet
In Magdeburg hat die erste Kita auf rein vegeatrische Ernährung umgestellt. Ein Blick in die Facebook-Kommentare zeigt, wie gespalten die Leserschaft in Magdeburg zu diesem Thema steht.

Magdeburg. - bel
Die Kita Traumhügel in Magdeburg ist ab 1. August die erste rein vegetarische Kita in Magdeburg. Der Volksstimme-Bericht darüber sowie ein Interview mit einer Ernährungsmedizinerin haben in den sozialen Netzwerken für sehr unterschiedliche Reaktionen gesorgt. Die Volksstimme hat einige Kommentare und Reaktionen zusammengetragen und eingeordnet.
Einige Kommentare fielen positiv aus. „Wo liegt jetzt das Problem? Mein Kind bekommt zu Hause genug Fleisch, da kann man ruhig eine Mahlzeit auslassen“, schreibt Ramona Behr. Auch die Nutzerin Martina Lucke sagt: „Vegetarische Küche sieht vor, dass alle Nährstoffen ohne Zusatz gegeben werden können. Alles andere ist einseitige Ernährung, mit oder ohne Fleisch.“ Eine weitere Nutzerin schreibt: „Sehr schön, ein Umdenken findet statt, danke.“
Negative Reaktionen im Internet
Eine große Menge der insgesamt knapp 200 Kommenate ist eher skeptisch und negativ gegenüber der vegeatrischen Ernärhung gestimmt. Aussagen wie „Die armen Kinder“, „Ich weiß ja nicht, da würde ich mein Kind sofort rausnehmen“ oder „Wenn die Eltern sich das gefallen lassen..." sind häufiger zu finden.
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Auffällig ist jedoch: Viele Nutzer wollen mitsprechen, ohne die Inhalte gelesen zu haben. Oft ist in den Kommenaren der Beiträge zum Beispiel davon die Rede, dass die Kinder „nicht ausschließlich vegan ernährt werden sollten“. Dabei geht es bei der Umstellung der Magdeburger Kita um rein vegetarische Ernährung, die sich von einer veganen Lebensweise stark unterscheidet. Es wird nur auf Fisch und Fleisch, nicht jedoch auf tierische Produkte wie Eier, Käse oder andere Milcherzeugnisse, verzichtet. Das ist laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) und der Ernährungsmedizinerin des Klinikums Magdeburg, Yvonne Bühring, für Kinder und ihre Entwicklung unbedenklich. Eine Kindeswohlgefährdung, die zahlreiche Nutzer vermuten, kann allein durch vegetarische Ernährung in der Kita also nicht stattfinden.
Wünsche von den Magdeburgern
Einige Leser haben aber auch konstruktive Wünsche und Vorschläge in den Kommentaren eingebracht. „Schön wäre es, wenn sie auch die Kapazitäten hätten, selbst zu kochen und keinen Lieferanten benötigten“, schreibt die Facebook-Nutzerin Vik van de Elv. Leserin Katrin Muslija schreibt: „Man könnte auch zwei Essen zur Auswahl stellen - eins mit Fleisch und ein Vegetarisches.“ Diese Variante habe das Kita-Personal zusammen mit dem Träger „Die Brücke“ versucht zu realisieren. Aus organisatorischen Gründen sowie aus Platzmangel sei es nicht möglich, jeden Tag zwei verschiedene Gerichte anzubieten.