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Tunnelbau Fachleute prüfen die Wasserqualität

Der Boden für den Bau der Tunneldecke in Magdeburg ist ausgehoben. Ein Blick hinter die Kulisse:

27.11.2016, 00:00

Magdeburg (ri) l Auch bei nasskaltem Wetter gehen die Arbeiten am und rund um den Tunnel für die Autos zwischen Damaschkeplatz und Otto-von-Guericke-Straße in Magdeburg weiter. Derzeit konzentrieren sich die Arbeiten auf die Tunneldecke über den künftigen Spuren in Richtung Stadtmitte. Auf der anderen Seite in Richtung Damaschkeplatz rollen die Straßenbahnen der Linien 1 und 4 in beiden Richtungen, und hier befindet sich auch ein Weg für Fußgänger, der von Radfahrern mitgenutzt werden kann.

Abgeschlossen sind in weiten Teilen die Arbeiten an der Tunneldecke auf der Seite zum Hauptbahnhof hin zwischen der neuen Eisenbahnbrücke und dem Kölner Platz. In der kommenden Woche sollen dort nur noch die Arbeitsräume verfüllt werden. Weiter in Richtung Stadtzentrum wird ab dem Kölner Platz nach wie vor Boden ausgehoben. In der nächsten Woche können die Bohrpfahlköpfe abgespitzt werden. Damit werden die Bewehrungskörbe freigelegt, damit sie mit den Bewehrungen der künftigen Bauteile verflochten werden können. Entsprechende Arbeiten sind – ebenfalls für die Tunneldecke über den künftigen Fahrbahnen in Richtung Stadtzentrum – zwischen der Haltestelleninsel und der neuen Brücke in dieser Woche erfolgt. Zudem wurde dort ein Holzverbau eingebracht.

Auf der Nordostseite des Damaschkeplatzes laufen Vorbereitungen für die Arbeiten. Diese Woche wurden dort Bäume gefällt und wildes Buschwerk entfernt. Diese Arbeiten werden kommende Woche fortgesetzt.

In weiten Bereichen der Baustelle ist die Wasserhaltung derzeit Thema. „Dabei wird mit einem Pumpensystem das Grundwasser so weit abgesenkt, dass die Arbeiten in den jeweiligen Baugruben ohne nasse Füße erfolgen können. Über ein Rohrsystem wird das Wasser zunächst in einen Behälter abgeleitet. Proben des Wassers werden in einem Labor untersucht, und bei Unbedenklichkeit kann es dann in die Künette abgeleitet werden“, berichtet Franziska Ducklaus von der Stadtverwaltung Magdeburg. Sollten Verschmutzungen festgestellt werden, wird das Wasser in einen Container abgepumpt und ordnungsgemäß entsorgt.

Immer wieder muss das System zum Absenken des Grundwassers an die Verhältnisse der Baugrube angepasst werden. Die Wasserhaltung im Bereich der Baugrube für den Betriebsraum vom Damaschkeplatz aus vor der neuen Brücke benötigt so zum Beispiel einen Tiefbrunnen mit einer zweifachen Filterstrecke im oberen und unteren Grundwasserleiter. Ein Grundwasserleiter ist ein Gesteinskörper mit Hohlräumen, der zur Leitung von Grundwasser geeignet ist.

Dieser gesonderte Entspannungsbrunnen soll als Kombibrunnen im Festgestein verlaufen, um das Grundwasser dort bis unter die Baugrubensohle abzusenken. Die darunter liegende Tonschicht soll dabei nicht aufgebrochen werden. Die Baugrubensohle ist der untere Abschluss der Baugrube. Sie stellt die Gründungsebene für das zu errichtende Bauwerk dar.