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Asiatischer Laubholzbockkäfer Fallen aufgehängt: Jagd auf schädlichen Käfer in Magdeburg geht weiter

Der Asiatische Laubholzbockkäfer gilt als einer der gefährlichsten Baumschädlinge weltweit. Seit Jahren wird er in Magdeburg bekämpft. Jetzt wurden wieder Fallen aufgestellt.

18.06.2025, 10:15
Ein Asiatischer Laubholzbockkäfer. Der Schädling wird seit Jahren in Magdeburg bekämpft.
Ein Asiatischer Laubholzbockkäfer. Der Schädling wird seit Jahren in Magdeburg bekämpft. Foto: Imago/Zoonar

Magdeburg. - il

Die Jagd auf den gefährlichen Asiatischen Laubholzbockkäfer geht in Magdeburg in eine weitere Runde. In der rund 50 Quadratkilometer großen Quarantänezone wurden abermals Fallen mit Lockstoffen aufgehängt. Auch Spürhunde sollen wieder zum Einsatz kommen.

Wie in den Jahren zuvor wurden seit Ende Mai 2025 wieder sogenannte Pheromonfallen zur Überwachung des Fluges des ALB in der durch die Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau Sachsen-Anhalt (LLG) festgesetzten Quarantänezone installiert. Die Quarantänezone liegt im Wesentlichen im Gebiet der Landeshauptstadt Magdeburg, zum Teil auch in den Landkreisen Jerichower und Börde. Zum ersten Mal ist der Asiatische Laubholzkäfer in Sachsen-Anhalt 2014 im Magdeburger Stadtteil Rothensee gesichtet worden.

Aufgrund des Temperaturanstiegs rechnet die LLG demnächst mit dem Beginn der Flugphase des ALBs. „Unsere Pflanzenschutzinspektoren und Seilkletterer haben in den letzten Wochen an über 250 Bäumen Fallen angebracht. Die Standorte haben wir aufgrund der bisherigen Erfahrungen aus dem seit 2014 laufenden Monitoring festgelegt“, so Christian Wolff als zuständiger Dezernatsleiter bei der LLG in einer MItteilung. Die Fallen dienen dabei der Überwachung des Käferfluges und stellen keine Bekämpfungsmaßnahme dar.

Die laufende Kontrolle der Fallen übernimmt überwiegend der Eigenbetrieb Stadtgarten und Friedhöfe der Landeshauptstadt Magdeburg auf Grundlage einer Kooperationsvereinbarung mit der LLG. Die Anzahl der Fallen wurde im Vergleich zum Vorjahr noch einmal erhöht. „Wir befinden uns in der letzten und damit entscheidenden Phase der Tilgung des Schädlings in Magdeburg. Es kommt jetzt darauf an, die letzten befallenen Bäume zu finden, die Fallen sind hierfür eine wertvolle Unterstützung“, sagt Wolff.

Schädling in Magdeburg: Fallen werden wöchentlich geprüft

Durch die Lockwirkung der Pheromone werden hauptsächlich Weibchen, aber auch Männchen, nur dieser Käferart angelockt. Die Käfer versuchen an der Falle zu landen, rutschen jedoch an den glatten Fallenwänden in das mit Kochsalzlösung befüllte Gefäß an der Fallenunterseite. Bei den wöchentlichen Kontrollen werden die Fallen geleert und regelmäßig mit neuen Lockstoffen bestückt. Der beschriebene Wirkungsradius der Lockstofffallen beträgt etwa 100 Meter. Befindet sich ein Käfer in der Falle, ist dies ein Hinweis dafür, dass verstärkt nach bislang nicht entdeckten befallenen Brutbäumen gesucht werden muss.

„Ein Fallenfang allein löst nicht gleich eine Fällmaßnahme um eine beflogene Lockstofffalle aus“, erläutert Wolff. Dennoch müsse man weiter genau untersuchen, ob es noch aktive Brutbäume im Gebiet gebe. „Das Fallenmonitoring ist somit eine Ergänzung zum sogenannten Boden- und Kronenmonitoring, zudem setzen wir verstärkt auf den Einsatz von Spürhunden“, so Wolff weiter. Werden während der Flugzeit von Mitte Mai bis Ende Oktober keine Käfer in den Pheromonfallen gefangen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass im Umfeld keine weiteren Käfer geschlüpft sind.

Neben den Fallenmonitoring hat im Mai auch das Sommerbodenmonitoring begonnen. Hierbei werden die Wirtspflanzen des ALB mittels Fernglas auf Anzeichen eines Befalls mit dem Schädling kontrolliert. Das Monitoring wird ebenfalls in Zusammenarbeit mit dem städtischen Eigenbetrieb umgesetzt.

Amt bittet Magdeburger um Mithilfe bei der Suche nach dem Käfer

Dennoch ist die LLG auf die Unterstützung aus der Bevölkerung angewiesen. „Wir danken der Bevölkerung für ihre bisherige Aufmerksamkeit und bitten auch weiterhin um ihre aktive Mithilfe“, sagt Wolff. Hinsichtlich der Bereitschaft der Bürger zur Meldung von Verdachtsfällen habe die LLG sehr gute Erfahrungen gemacht. Zudem gebe es eine Meldepflicht. Jede Verdachtsmeldung werde durch Fachleute vor Ort geprüft.

Die ALB-Hotline der LLG ist unter der Telefonnummer 03471/334253 oder über E-Mail zu erreichen. Weitere Informationen zum ALB, zur aktuellen Allgemeinverfügung der LLG sowie über die aktuelle Quarantänezone gibt es auf der Internetseite der LLG.

„Wir bitten alle Bürgerinnen und Bürger sowie die Gäste der Stadt Magdeburg, die Fallen nicht zu beschädigen oder zu entwenden und uns gegebenenfalls beobachtete Schäden zu melden“, appelliert Wolff und fügt hinzu: „Sie sind ein wichtiges und umweltschonendes Instrument für die Überwachung. Diese ist notwendig dafür, dass der ALB im Quarantänegebiet bald ausgerottet werden kann und damit keine Gefahr mehr für den wertvollen Baumbestand der Landeshauptstadt darstellt. Wir sind hier auf einem guten Weg und hoffen, die derzeit etwa 50 Quadratkilometer große Quarantänezone Stück für Stück reduzieren zu können.“