Tourismus Festung Magdeburg soll bekannter werden
Die Magdeburger Festungsanlagen sollen Teil des Netzwerkes „Forte Cultura“ werden. Festungen in ganz Europa sind darüber verbunden.
Magdeburg l Die Festung Königstein oder der Dresdner Zwinger sind über die Landesgrenzen hinaus bekannt und ziehen viele Besucher an. Dass auch Magdeburg entsprechende Anlagen zu bieten hat, hat sich indes noch nicht ganz so weit herumgesprochen. Dabei war die Elbestadt einst die stärkste preußische Festung. An vielen Stellen im Stadtgebiet finden sich heute noch die Überreste.
Das Netzwerk „Forte Cultura“ aus Berlin will die Magdeburger Anlagen nun in ganz Europa bekanntmachen und so dafür sorgen, dass interessierte Touristen den Weg hierher finden. Dazu wurde ein erster Werbeflyer erstellt, auf dem alle Elbfestungen dargestellt werden – von der Festung Stachelberg in Tschechien bis zum Fort Kugelbake in Cuxhaven an der Elbmündung. Mittendrin ist Magdeburg eingezeichnet, mit den Vorzeigeprojekten Festung Mark und Ravelin 2.
In der letzteren Anlage, an der Maybachstraße gelegen, ist es vor allem dem gleichnamigen Sanierungsverein zu verdanken, dass diese vor dem weiteren Verfall gerettet wurde. Heute gibt es dort Geschichte zum Anfassen, Ausstellungen und Veranstaltungen. Die Festung Mark ist ebenso Schauplatz zahlreicher kultureller Höhepunkte.
Diese sind es auch, mit denen auf einem zweiten Flyer für den „Kultursommer Elbe-Festungen“ geworben wird. Allen voran die Festungstage, die seit einigen Jahren zusammen mit dem Mittelalterfest „Spectaculum Magdeburgense“ in den Ravelin-Anlagen begangen werden. Sie stehen nun in einer Reihe mit Theateraufführungen in der Prager Festung Vyŝehrad oder dem Torgauer Kultursommer – alles natürlich unter dem Vorbehalt, ob sie aufgrund der Entwicklung der Corona-Pandemie durchgeführt werden können.
„Die Flyer werden bei den Netzwerkpartnern in den Festungsstädten an der Elbe verteilt“, erklärt Josephine Kroneberg vom Sanierungsverein. Wenn Besucher sie dort sehen, sollen sie so auf die Festung Magdeburg aufmerksam werden und beispielsweise ihre Tour auf dem Elberadweg verlängern. „Ziel des Netzwerkes ist es, das Thema Festungstourismus näher an die Menschen zu bringen“, erklärt sie. Neben den Flyern gibt es zahlreiche Aktivitäten von „Forte Cultura“ in den sozialen Netzwerken.
Neben der Route entlang der Elbfestungen sollen weitere europäische Kulturrouten entstehen, die beispielsweise nach Polen, Belgien oder Spanien führen werden. Neben der Vermarktung sollen sich die Netzwerkpartner auch untereinander austauschen und voneinander lernen, sagt sie weiter.
Dass der Festungstourismus verstärkt eine Rolle spielt, zeigt auch das Interreg-Europe-Projekt „Recapture the fortress cities“ (dt. „Erobert die Festungsstädte zurück“), das im Stadtplanungsamt angesiedelt ist. Durch den Austausch mit Festungsstädten in ganz Europa soll ein Aktionsplan für die Anlagen in Magdeburg entstehen. „Was können wir von den anderen Städten lernen? Was können wir hier daraus machen?“, sind laut Josephine Kroneberg zentrale Fragen.