Streit um Ladenfläche Magdeburger Florapark beklagt unfaire Behandlung durch die Stadtverwaltung
Der Magdeburger Florapark und die Stadtverwaltung streiten um 1200 Quadratmeter Ladenfläche. Worum es bei dem Streit genau geht, und warum sich das Centermanagement unfair behandelt fühlt.

Magdeburg - Der Florapark und die dort angebotenen Sortimente beschäftigen bereits seit mehreren Jahren den Magdeburger Stadtrat. In der jüngsten Sitzung hatte es nun einen Beschluss für einen Bebauungsplan gegeben, der das Angebot der sogenannten innenstadtrelevanten Waren reglementiert. Von diesem habe er erst aus der Zeitung erfahren, erklärt Centermanager Ingo Rehbein. „Überrascht“ sei man gewesen, sagt er.
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Schließlich war die Drucksache erst vor wenigen Wochen im Bauausschuss von der Verwaltung zurückgezogen worden. Ein klärendes Gespräch mit der Verwaltungsspitze sei ihm zugesagt worden. Dies habe auch stattgefunden, blieb jedoch aus Zeitgründen ohne Ergebnis, weshalb ein Folgetermin vereinbart worden war.
Auf diesen wartete er jedoch vergeblich, stattdessen hatte der Stadtrat nun über die Auslegung des B-Plans entschieden. „Das ist ein unfairer Umgang zwischen Verwaltung und Wirtschaftsteilnehmern“, erklärt Ingo Rehbein.
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Magdeburger Märktekonzept wird nicht infrage gestellt
Das Magdeburger Märktekonzept, das als Schutz für die Innenstadthändler entworfen wurde, werde vom Eigentümer des Einkaufszentrums nicht infrage gestellt, betont Rehbein. Allerdings gelte auch für den Florapark Bestandsschutz. Und diesen sieht das Management nicht gewahrt.
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Konkret geht es um gut 1.200 Quadratmeter Fläche, die bislang auch für innenstadtrelevante Waren genutzt werden konnte, aktuell aber leer steht. Mit dem Beschluss wurden diese Flächen nun aber abgeschafft, was die Vermietung erschweren würde, so der Centermanager. „Der neue Bebauungsplan stellt eine Beschränkung des Floraparks in seinen Vermietungsmöglichkeiten für die Zukunft dar“, erklärt er weiter.
Handelsfläche wird im Stadtrat falsch benannt
Denn von den nicht-innenstadtrelevanten Sortimenten seien nur die wenigsten für die zur Verfügung stehenden Flächen geeignet. „Deswegen war es uns so wichtig, auf diese 1.200 Quadratmeter zu pochen“, sagt Ingo Rehbein. Dies sei aber einfach ignoriert worden.
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Zudem seien in der Ratssitzung einige Unwahrheiten benannt worden, die er so nicht stehenlassen könne. So habe der Baubeigeordnete Jörg Rehbaum davon gesprochen, dass es im Florapark 57.000 Quadratmeter Fläche für den innenstadtrelevanten Handel gibt. In Wahrheit sei es aber weniger als die Hälfte, stellt Ingo Rehbein fest, nämlich circa 26.000 Quadratmeter.
Kein Abwerben der Händler aus der Innenstadt
Weiterhin war behauptet worden, dass der Florapark gezielt Gewerbemieter aus der Innenstadt abziehen wolle. Auch das sei nicht wahr: „Wir ziehen nicht durch die Innenstadt und werben Händler ab“, erklärt der Centermanager. Dies habe in der Vergangenheit in keinem Fall stattgefunden.