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Freiwilligentag 640 gute Taten in Magdeburg an einem Tag

Etwa 640 Teilnehmer haben in Magdeburg am Freiwilligentag beteiligt und 44 Mitmachaktionen in der Stadt unterstützt.

Von Marco Papritz 17.09.2018, 01:01

Magdeburg l Sie haben die Scheiben im Kunstverein Zinnober geputzt, Kerzenreste im Magdeburger Dom entfernt, Palettenbänke in der Landesaufnahmeeinrichtung im Herrenkrug hergestellt, die Lemsdorfer Kindertagesstätte „Kleiner Rabe“ beim Herbstputz unterstützt und im Altenpflegeheim „Olvenstedt“ ein Hochbeet angelegt. Dies ist eine kleine Auswahl der Arbeiten, die etwa 640 Magdeburger in ihrer Freizeit am 15. September 2018 geleistet haben.

Der 13. Freiwilligentag in Magdeburg sei mit diesen 640 guten Taten ein voller Erfolg, schätzt Birgit Bursee von der Freiwilligenagentur ein. Die Teilnehmerzahlen haben sich in den vergangenen Jahren stabilisiert. Der Zuspruch sei groß, „auch wenn die Teilnehmerzahlen immer noch etwas mehr sein könnten, damit mehr geschafft werden kann“, so Bursee.

Allein 90 Teilnehmer zählte die Aktion, zu der die Wirtschaftsjunioren im Rahmen des weltweiten Müllsammeltages (englisch: World Cleanup Day) aufgerufen hatten. Was auffalle, sei die hohe Beteiligung junger Leute, die beispielsweise mit Senioren Spaziergänge unternahmen „oder sich in Kitas einbrachten, obwohl sie noch keine Kinder haben“, so Bursee.

Die Gründe für die Resonanz auf den Freiwilligentag sind vielfältig. Zum einen animieren die Teilnehmer der Vorjahre ihre Familien und Bekannten zum Mitmachen. Andererseits lebt der Tag von Einrichtungen, die sich regelmäßig beteiligen sowie von jenen, die erstmals mitwirken und ihr Umfeld dadurch auf eine Teilnahme aufmerksam machen. „Für die Vereine und Einrichtungen ist der Tag eine gute Gelegenheit, sich vorzustellen und Menschen direkt anzusprechen“, so Bursee.

Dazu zählt das Alten- und Servicezentrum der Malteser in der Leipziger Straße 45a, das kurz Pik Asz genannt wird. Hier würden sich ganzjährig Freiwillige etwa bei Seniorennachmittagen einbringen und auch das sogenannte Repaircafé (Reparaturcafé) betreiben: Rentner bringen sich mit ihrem handwerklichen Geschick und technischen Wissen ein, reparieren defekte Haushaltsgeräte und setzen damit ein Zeichen gegen die Wegwerfgesellschaft. Als Würdigung des Einsatzes der Ehrenamtler sowie als Auszeichnung für die Organisatoren ist das Pik Asz in diesem Jahr mit dem Preis zum Freiwilligentag bedacht worden.

Der Einsatz der Freiwilligen muss sich nicht auf den Aktionstag beschränken. Interessierte können sich an etwa 200 Projekten beteiligen, die über die Freiwilligenagentur vermittelt werden. Dazu zählen u. a. Besuchsdienste in Senioreneinrichtungen (Spaziergänge oder Spielenachmittage mit Bewohnern), Integrationsarbeit etwa in Form von Hilfe für Migranten beim Deutschlernen und auch Unterstützung von Vereinen wie dem Erstellen einer Internetseite oder das Erledigen der Buchführung.

Helfer können zudem als sogenannte Eintagsfliege fungieren, „die in der Freiwilligenagentur aber länger leben“, wie Birgit Bursee schmunzelnd anmerkt. So heißt eine Arbeitsgruppe, die bei kurzfristigen Anliegen von Hilfesuchenden angesprochen wird. Etwa wenn Vereine oder Kindereinrichtungen Unterstützung bei Veranstaltungen wie dem Aufbau oder der Betreuung von Ständen benötigen.

Eine Übersicht über die Einsatzmöglichkeiten gibt die Internetseite der Freiwilligenagentur, wo auch Kontaktdaten zur Einrichtung in der Einsteinstraße 9 sowie den Hilfesuchenden einzusehen sind.