Veranstaltungen Freizeit-Tipps: Das ist in Magdeburg das Programm am 15.9.2022
In Magdeburg ist immer etwas los. Die Magdeburger Volksstimme hat Freizeittipps für den 15. September 2022 zusammengestellt.

Magdeburg - In Magdeburg gibt es Tag für Tag etwas zu erleben. Die Magdeburger Volksstimme hat einige Freizeittipps und Ideen für den 15. September 2022 zusammengetragen. Geboten werden Kunst, Geschichte, Literatur, Politik und Musik.
Starke Geschichten retten in Magdeburg die Welt
Eine starke Geschichte kann die Welt retten – oder sie zerstören. Sie kann Wahlen entscheiden, Menschenleben retten, aber auch Kriege auslösen und Ungerechtigkeit zementieren. Samira El Ouassil und Friedemann Karig verfolgen diese ambivalente Wirkungsmacht anhand wichtiger Narrative von der Antike bis zur Gegenwart. Und sie zeigen, welche Erzählungen uns heute gefährden und warum wir neue benötigen.
Zu Gast sind die beiden am 15. September 2022 um 19 Uhr im Rahmen der Magdeburger Literaturwochen im Literaturhaus in der Thiemstraße 7.
Die Bluthochzeit von Magdeburg
„Die Magdeburger Bluthochzeit“ ist Thema einer thematischen Stadtführung mit Ingo Bringezu am 15. September 2022 ab 15 Uhr. Im Dreißigjährigen Krieg erlebte das protestantische Magdeburg grauenhafte Tage. Im Mai 1631 erstürmten kaiserliche Truppen die Stadt und richteten ein Blutbad unter den Einwohnern an. Dieses Ereignis ging als Magdeburger Bluthochzeit in die Geschichte ein.
Die Führung erinnert an diese Zeit und erläutert Ursachen und Wirkung in dieser Zeit der Stadtgeschichte. Die vorherige Anmeldung zur Führung unter Telefon 0391/25 50 60 ist erforderlich. Treffpunkt ist an der Haltestelle Domplatz der Straßenbahn am Denkmal Sudenburger Tor.
1. Sinfoniekonzert im Theater Magdeburg
Das 1. Sinfoniekonzert der neuen Spielzeit des Theaters Magdeburg findet am 15. und 16. September 2022 jeweils um 19.30 Uhr im Opernhaus am Universitätsplatz statt. Mezzosopran Emilie Renard und die Magdeburgische Philharmonie unter dem Dirigat von Mihkel Kütson werden an diesem Abend von Jacques Ibert „Escales“ von Maurice Ravel den Liederzyklus für Gesang und Orchester „Shéhérazade“, von Lilli Boulanger D’un matin de printemps für Orchester und von Nikolai Rimski-Korsakow Scheherazade vortragen.
In einer Ankündigung aus dem Theater Magdeburg heißt es: „Fernes, altes Wunderland der Märchen aus Kindertagen, wo die Fantasie schlummert wie eine Kaiserin in ihrem Wald voll der Geheimnisse“ – seit Beginn des 18. Jahrhunderts träumte sich Europa in die faszinierende Welt der Geschichten aus 1001 Nacht hinein. In der arabischen Sammlung entdeckte man eine Welt, so völlig anders als die eigene – rätselhaft, gefährlich, sinnlich. Auch Komponisten hatten sich des Themas angenommen – wie das 1. Sinfoniekonzert zeigt.
Zwei Ausstellungen und eine neue Komposition im Forum Gestaltung in Magdeburg
Zwei Ausstellungen werden am 15. September um 19.30 Uhr im Magdeburger Forum Gestaltung in der Brandenburger Straße 10 eröffnet. Anlässlich der Doppelvernissage kommt eine Komposition von René Hirschfeld zur Aufführung. Ihr Titel lautet „Versuch, eine Fata Morgana zu vermessen“.
Bei den Ausstellungen handelt es sich zum einen um „Hans Wewerka – Draußen. Straßenszenen in Steinzeug.“ Zum anderen zeigt Jean Kirsten „Platonische Körper“.

Bei der Wewerka-Schau, die bis zum 11. Dezember gezeigt wird, handelt es sich um eine Gemeinschaftsausstellung des Forum Gestaltung/Wewerka Archiv und des Keramikmuseums Westerwald, in Kooperation mit der Ernst Barlach Stiftung Güstrow. Präsentiert werden hier zum ersten Mal nahezu vollständig Werke von Hans Wewerka, dessen künstlerische Laufbahn als Keramiker auch im Zusammentreffen mit Ernst Barlach in Höhr außerordentlich erfolgreich begann und die ihn 1911 nach Magdeburg führte, um dann, 27-jährig, jäh beendet zu werden auf einem Schlachtfeld des Ersten Weltkrieges nahe Lens.
Verbunden ist diese Ausstellung mit der anderen durch ihren Ortsbezug: Magdeburg. Für den 1966 in Dresden geborenen Künstler Jean Kirsten bildet die bildnerische Erforschung von Bewegungen und Strukturen in Fläche und Raum den Kern seiner künstlerischen Arbeit. Seine Bild- und Raumfindungen sind nicht zuletzt vom Avantgarde-Choreographen und Tänzer Rudolf von Laban inspiriert. Dieser hatte auf der grandiosen Deutschen Theaterausstellung Magdeburg 1927 nicht nur einige seiner Choreographien zur Uraufführung gebracht, sondern auch den ersten internationalen Tänzerkongress mit organisiert, der dem modernen Tanztheater einen enormen Schub verlieh.
Das Forum Gestaltung bewahrt das Erbe der Kunstgewerbeschule Magdeburg. Diese war in den 1960er Jahren im Zuge einer kunstpolitischen Neuausrichtung in der DDR geschlossen worden. Geöffnet hat das Forum Gestaltung Mittwoch bis Sonntag jeweils von 14 bis 18 Uhr.
Die Corona-Pandemie und die Gerechtigkeit
Die Pandemiejahre stellten vor allem Familien mit Kindern vor Zerreißproben und brachten in puncto Gleichberechtigung eher Rückschritte, ist die Journalistin und Publizistin Sabine Rennefanz überzeugt. Ihr aktuelles Buch zum Thema „Frauen und Kinder zuletzt. Wie Krisen gesellschaftliche Gerechtigkeit herausfordern“ stellt die Autorin am 15. September 2022 um 19.30 Uhr in der Stadtbibliothek im Breiten Weg 109 vor. Sabine Rennefanz ist derzeit eine der profiliertesten Fürsprecherinnen und Stimmen des Ostens.

Für sie ist die anfängliche Solidarität, bei der es hieß, „Wir sitzen alle im selben Boot“, nur Makulatur gewesen, denn bald sei nichts mehr davon zu spüren gewesen. Stattdessen wurde aus ihrer Sicht die im Grundgesetz verankerte Gleichheit aller über Bord geworfen und es habe sich gezeigt: Krisen gehen zu Lasten von Frauen und Kindern. Rückblickend stellen sich daher wichtige Fragen nach Ursachen und Verantwortung. „Warum geraten unsere Werte so leicht ins Wanken? Was läuft falsch in der Politik?“, fragt sie in ihrem Buch. Sabine Rennefanz hat auf der Suche nach Antworten aktuelle Studien ausgewertet, nimmt politische Einordnungen vor und erzählt von eigenen Erfahrungen als Frau und Mutter zweier Kinder.
Sabine Rennefanz, 1974 in Beeskow geboren, wurde mit dem Bestseller „Eisenkinder. Die stille Wut der Wendegeneration“ schlagartig bekannt und gilt heute als gefragte Expertin zu Feminismus, Familien- und Gesellschaftspolitik.
Funk in der Magdeburger Datsche
Tanga Elektra, eine elektroakustische Free-Style-Band aus Berlin, ist am 15. September 2022 ab 20 Uhr beim letzten Datschen-Konzert dieses Jahres zu Gast. Auf der Bühne stehen zwei Brüder, die sich durch ihre Leidenschaft für spontan improvisierte Arrangements auszeichnen. Davids Violine nutzt Gitarreneffekte um rhythmische Pizzicatomelodien zu filtern, dicke Basslinien zu erzeugen und üppige Streichersätze zu erschaffen.

In einer Loopstation am Ende der Kette werden die einzelnen Elemente des Songs live eingefangen, um dann im offenen Zusammenspiel des Duos zu einem Song zu verschmelzen. Davids dynamische Soul-Funk-Stimme harmoniert mit diesem bunten, rhythmischen Sound-Teppich. Elias’ Drums sorgen für den Kick.
Abraham - der Operettenkönig - in der Sudenburger Feuerwache in Magdeburg
Paul Abraham ist am 15. September 2022 um 19.30 Uhr Thema beim Stück „Abraham“ in der Sudenburger Feuerwache in der Halberstädter Straße 140 Thema. Der ungarisch-deutsche Komponist schrieb vornehmlich Operetten. Mit der Ausweitung seiner Popularität in Deutschland übersiedelte er nach Berlin. Dort wurde er Anfang der 1930er zum gefragtesten Komponisten seiner Zeit.
Mit der überarbeiteten Operette Viktória (unter dem neuen Namen Viktoria und ihr Husar), der Blume von Hawaii und dem Ball im Savoy schuf er zusammen mit den Librettisten Alfred Grünwald und Fritz Löhner-Beda die erfolgreichsten musikalischen Bühnenstücke in ganz Europa. Durch seine modernen Kompositionen, in denen er traditionelle Elemente mit jazzigen Rhythmen kombinierte, galt er als der Erneuerer und Retter des etwas in die Jahre gekommenen Genres Operette. Gleichzeitig steuerte er die Musik zu zahlreichen Filmen aus Produktionen in Deutschland und im europäischen Ausland bei. 1933 endete dieser Höhenflug jäh durch die Machtergreifung der Nationalsozialisten. Später erkrankte er schwer und kehrte in den 1950er Jahren nach Deutschland zurück.
„Die Phantasie wird siegen“ im Magdeburger Moritzhof
„Die Phantasie wird siegen“ hieß das Album, mit dem Max Prosa und seine Band im Jahr 2012 aus dem Nichts in die Top 20 der deutschen Albumcharts starteten. Das Erfolgsrezept schien zu sein, ihre Spielfreude und ihr Talent so pur wie möglich auf Platte zu pressen. Kein Erfolgsproduzent war beteiligt, alle Lieder wurden einfach live aufgenommen. In den folgenden zwei Jahren tingelten Max und seine vier Mitstreiter Joda Foerster, Erez Frank, Stefan Ebert und Alexander Binder durch das Land, um sich dann kurz darauf wieder in allen Winden zu verlieren.
Es sollte fast zehn Jahre dauern, bis sie nun endlich wieder gemeinsame Konzerte geben. Und sie haben neben ihren alten Hits auch ein neues Album im Gepäck. Den Nachfolger ihres Debüts. Präsentieren werden die Musiker dieses am 15. September 2022 ab 20 Uhr im Magdeburger Moritzhof.