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Für guten Zweck Mit Sonnencreme auf Radtour nach Moskau

Susanne und Frank Kulling aus Magdeburg fahren mit dem Fahrrad nach Moskau. In 22 Tagen wollen sie 2200 Kilometer bewältigen.

Von Marco Papritz 27.06.2016, 01:01

Magdeburg l Nicht mit dem Flugzeug, Auto oder Motorrad wollen die Eheleute die russiche Millionenmetropole erreichen, sondern mit dem Fahrrad. „Dafür treten wir jeden Tag über eine Strecke von 100 Kilometern in die Pedale“, sagen sie. Erfahrungen haben die Kullings bereits bei einer Radtour zum Nordkap vor zwei Jahren gesammelt, nun geht es gen Osten. Frank Kulling: „Eigentlich haben wir nach dem Erreichen des Nordkaps einen Schlussstrich gezogen unter die Abenteuerreisen mit dem Fahrrad, doch nun lockte eine neue Herausforderung.“ Zum Vergleich, welcher Mammutaufgabe sich die beiden ambitionierten Freizeitfahrradfahrer stellen: Die am am 2. Juli beginnende 103. Tour de France, das wichtigste Etappenradrennen der Welt, führt die Radprofis bis zum 24. Juli über 21 Stationen und insgesamt 3419 Kilometer.

Zur Vorbereitung gehörte eine grobe Routenplanung und die Festlegung, „dass wir uns aus Sicherheitsgründen nördlich von Weißrussland bewegen werden“. Von Magdeburg führt die Tour durch Polen, Litauen bis Lettland und schließlich nach Russland. Begleitet wird das Vorhaben vom Aufruf an Verwandte, Freunde, Bekannte und Kollegen, ein Teil der sogenannten „Osttour“ zu werden. „Pro absolviertem Kilometer werden Centbeträge gespendet. Der Endbetrag, der bei der Tour auf diese Weise zusammenkommt, soll dem Behindertensport in Sachsen-Anhalt sowie einer Moskauer Schule für geistig Behinderte zugute kommen. Ihnen ergeht es in Russland nicht gut“, so die Lehrerin des Hegelgymnasiums. 75 Unterstützer gibt es bereits. 2014 wurde so ein Erlös von 4000 Euro erzielt.

Über eine eigens für die Abenteuerfahrt eingerichtete Internetseite halten die beiden 48-Jährigen die Daheimgebliebenen und Interessierten auf dem Laufenden. Beispielsweise darüber, ob das Zelt, das für Notfälle mitgeführt wird, zum Einsatz kommen muss. „Geplant ist, dass wir in Hotels und Pensionen übernachten. Für das Zelten sind wir dann doch etwas zu alt. Wir wissen allerdings nicht, ob das auch täglich machbar ist. Im Vorfeld haben wir nichts gebucht – auch den Rückflug nicht“, so Frank Kulling. Wichtig sei zunächst, in den Radelfluss hineinzukommen. „In der Regel ist man in fünf Tagen mittendrin“, so der Leiter der IT-Abteilung von Lotto-Toto Sachsen-Anhalt. Geschäftsführerin Maren Sieb: „Die Hauptsache ist, dass sie gesund bleiben.“

Für den Fall der Fälle, wenn der Schlauch reißt oder die Kette abspringt, sind die Kullings bestens gerüstet. Im übersichtlichen Gepäck findet sich neben Wechselwäsche, Hygieneartikeln und Ersatzzelt auch ein Notfallset zum Reparieren der Fahrräder wieder. Und Kabel und Akkus für das GPS-Gerät zum Planen der täglichen Strecken sowie für das Mobiltelefon für den Kontakt zur Heimat sidn auch dabei. „Und natürlich Sonnencreme“, so Susanne Kulling schmunzelnd. Der Beigeordnete Holger Platz übergab beim Start am Rathaus einen Wimpel mit Stadtwappen als Zeichen der Unterstützung des Paares und als Gruß an Moskau.

Im Internet und über das soziale Netzwerk Facebook kann die Tour samt Tagebuch nachverfolgt und das Ehepaar Kulling kontaktiert werden:

 www.osttour.de

www.facebook.com/osttour