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Gastronomie Ratskeller Magdeburg will auf Alten Markt

Ratskeller-Chef Matthias Nawroth möchte auf dem Alten Markt in Magdeburg einen Terrassenbetrieb etablieren. Es gibt nicht nur Zustimmung.

Von Christina Bendigs 12.06.2020, 01:01

Magdeburg l Zur Belebung des Alten Marktes möchte Ratskeller-Betreiber Matthias Nawroth einen Vorstoß wagen und auf dem Alten Markt von Ostern bis Oktober einen Terrassenbetrieb etablieren. Auf etwa 250  Quadratmetern vor dem Rathaus sollen 80 bis 100 Sitzplätze entstehen. Der Gastronom möchte dafür auch einen Teil der Straße nutzen. Im Stadtrat gibt es bereits einen entsprechenden Antrag dazu, der am Mittwoch Thema im Kulturausschuss war. Der interfraktionelle Antrag von Grüne/future!, Tierschutzpartei/BfM und Ratsmitglied Stephan Papenbreer (Fraktion CDU/FDP) sieht jedoch vor, dass der vorhandene Biergarten neben dem Rathaus wieder schließen soll, wenn eine Terrasse vor dem Rathaus eröffnet wird.

Das allerdings stieß bei der Sitzung des Kulturausschusses auf wenig Gegenliebe. Eine Mehrheit sprach sich im Rahmen der Diskussion dafür aus, dass es kein Entweder-Oder geben müsse, sondern beide Plätze ihre Berechtigung für einen gastronomischen Betrieb hätten. Dass Bäume durch die Nutzung des Martin-Luther-Platzes als Biergarten beschädigt werden könnten, müsse in Kauf genommen werden und gegebenenfalls Bäume nachgepflanzt werden, erklärte etwa Carola Schumann (CDU), die die Einzigartigkeit des Biergartens auf dem Martin-Luther-Platz hervorhob.

Aus Nawroths Sicht spreche nichts dagegen, sowohl den Biergarten als auch die Terrasse zu betreiben. Personell gebe es im Gastro-Bereich häufig Engpässe. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie und den noch geltenden Einschränkungen jedoch sei jetzt die Zeit günstig, um Personal zu gewinnen. Er ist überzeugt, dass sich die Restaurants und Cafés rund um den Alten Markt gegenseitig befruchten würden. Je mehr Restaurants vorhanden seien, desto mehr Leute würden kommen, ist Nawroth sicher.

Für die Terrasse müsste ein Teil der Straße vor dem Rathaus gesperrt werden. Während der Platz derzeit noch wie ein Kreisverkehr mit Fahrzeugen befahren werden kann, soll der Bereich vor dem Rathaus für den Kfz-Verkehr gesperrt werden.

Nawroth möchte die Terrasse mit Holzzäunen begrenzen und mit Blumenkästen begrünen, außerdem plant er eine Eis- und Kuchentheke im Freien. Aus Rücksicht auf die Anwohner soll die Terrasse von 11.30 Uhr bis maximal 22 Uhr genutzt werden.

Offene Fragen seien neben der Befriedung auch die Pacht, die Möglichkeit der Beleuchtung, die Stromversorgung sowie die Möglichkeit, einen Wlan-Spot im Eingangsbereich des Ratskellers anbringen zu dürfen.

Was drängt, sei die Zeit, sagt Nawroth. Erst im September starten zu können, wäre dem Gastronomen zu spät. Denn die Investition in Höhe von etwa 15.000  bis 20.000  Euro würde sich in diesem Jahr dann nicht mehr lohnen für den Ratskellerchef.