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Gedenkkultur Kein Platz für Magdeburger Trümmerfrauen

Im Bauausschuss gab es keine Mehrheit für einen „Platz der Trümmerfrauen“ in Magdeburg. Das letzte Wort hat der Stadtrat.

Von Martin Rieß 15.02.2021, 10:30

Magdeburg l Über den Antrag der AfD-Fraktion, in Magdeburg einen „Platz der Trümmerfrauen“ auszuweisen, hat der Stadtrat auf seiner Sitzung am 18. Februar 2021 zu entscheiden. Einen geeigneten Ort müsste die Arbeitsgruppe Straßennamen finden, die hinter verschlossenen Türen tagt. In einem Papier der Verwaltung hieß es dazu bereits, dass das dauern kann: Da im Innenstadtbereich die repräsentativen Flächen bereits benannt sind, würde hier eine Empfehlung auch unter Einbeziehung von Überlegungen zu Umbenennungen oder Teilumbenennungen anderer Stellen einen längeren Zeitraum in Anspruch nehmen.
Ob es soweit kommt, ist allerdings offen. Denn in keinem der im Vorfeld um ein Votum gebetenen Ausschüsse gab es eine Mehrheit für den Vorstoß. Durchgefallen ist die Idee auch im Bauausschuss, im Ausschuss für kommunale Rechts- und Bürgerangelegenheiten, im Ausschuss für Familie und Gleichstellung sowie im Verwaltungsausschuss.
Das lag aber nicht daran, dass die Kritiker das Thema nicht für relevant hielten. An der Begründung der Initiatoren, die dabei Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD) mit den Worten „Das Bild der Trümmerfrau, die mit Maurerhammer und Schaufel den Schuttbergen zu Leibe rückt, war prägend für die Nachkriegsjahre“ zitieren, hatte sich niemand gestört. Und auch, dass in der aus der Not geborenen Situation sich viele Frauen an der Gesundung unserer Stadt verdient gemacht haben, gab es keinen Zweifel. Ein Denkmal gibt es bereits an der Johanniskirche.