1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Geschichte: Gedenkort in Magdeburg soll für die Zukunft bewahrt werden

Geschichte Gedenkort in Magdeburg soll für die Zukunft bewahrt werden

An diesem 13. April jährt sich ein Massaker am Stadion Neue Welt in Magdeburg. Zahlreiche KZ-Häftlinge kamen dabei ums Leben.

Von Konstantin Kraft 13.04.2024, 07:30
Der Gedenkstein steht an einer Böschung neben der Berliner Chaussee in Magdeburg.
Der Gedenkstein steht an einer Böschung neben der Berliner Chaussee in Magdeburg. Foto: Konstantin Kraft

Magdeburg - Es war am 13. April 1945. Also heute vor 79 Jahren. Häftlinge aus dem KZ-Außenlager der Polte-Werke in Magdeburg wurden damals von Einheiten des Volkssturms und der Hitlerjugend auf einen Todesmarsch gen Osten getrieben. Etwa auf Höhe des Stadions Neue Welt geriet der Zug unter Artilleriebeschuss.

Die Gefangenen versuchten, sich zu schützen und wurden dabei von den Nazi-Verbrechern erschossen. Anschließend setzte sich der Todesmarsch zu den Konzentrationslagern Ravensbrück und Sachsenhausen fort. Hunderte Menschen kamen ums Leben.

Heute erinnert ein Gedenkstein an der Berliner Chaussee (B1) an die Opfer. Er befindet sich neben dem ehemaligen – inzwischen abgerissenen – Gasthaus Döring, nahe der Haltestelle Stadion Neue Welt. Auf einer Plakette am Stein ist „Menschen seid wachsam“ zu lesen.

Bürger setzen sich dafür ein, dass der Gedenkort erhalten wird. Auf Initiative des Streetworkers Peter Tennert wurde der Ort im Frühjahr 2021 unter tatkräftiger Mithilfe von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in einen würdigen Zustand zurückversetzt.

Putzaktion, Gedenken und Debatte um Umsetzung

Am heutigen Sonnabend, 13. April, ist nun abermals eine Putzaktion geplant. Das Umfeld des Gedenksteins soll von Müll und Unrat befreit und die Wege freigelegt werden. Start ist um 10 Uhr.

Die Aktion ist bis in den Nachmittag angesetzt. Interessierte können sich gerne beteiligen, idealerweise wären Handschuhe mitzubringen.

Am kommenden Mittwoch, 17. April, ist dann um 16 Uhr eine Gedenkveranstaltung geplant. Dieser Termin ist ebenfalls öffentlich und interessierte Bürger sind herzlich eingeladen. Im Anschluss ist ein Austausch zu einer möglichen Umsetzung des Steins geplant.

Dieser steht aktuell auf einem Privatgrundstück, das in Zukunft potenziell entwickelt und dann eingeschränkt zugänglich sein könnte.

Aus diesem Grund gibt es die Idee, den Stein auf ein benachbartes, kommunales Grundstück umzusetzen. Hierfür könnte sich der Kastanienhain am Gelände des Polizeisportvereins anbieten.