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Härtefallkommission entscheidet Gehen oder bleiben? Entscheidung zum dauerhaften Aufenthalt von Magdeburger Roma-Familie Barjamovic vorerst vertagt

Die Entscheidung über die Ausreise der Familie Barjamovic ist von der Härtefallkommission des Landes vertagt worden. Seit zehn Jahren lebt sie in Magdeburg und sollte nun nach Serbien zurückkehren.

Von Karolin Aertel Aktualisiert: 17.07.2021, 08:55
Masgdeburgs Bürgermeister Klaus Zimmermann nahm die Petition. die über 52.600 Unterschriften zählte und sich für einen dauerhaften Aufenthalt der Familie Barjamovic in Deutschland aussprach am Mittwoxh, 14. Juli 2021, entgegen.
Masgdeburgs Bürgermeister Klaus Zimmermann nahm die Petition. die über 52.600 Unterschriften zählte und sich für einen dauerhaften Aufenthalt der Familie Barjamovic in Deutschland aussprach am Mittwoxh, 14. Juli 2021, entgegen. Foto: Felix Paulin

Magdeburg - Familie Barjamovic muss vorerst nicht sofort ausreisen. Die Entscheidung der Härtefallkommission des Landes über die Rückkehr der Roma-Familie nach Serbien ist vertagt worden. Das teilten die Verantwortlichen der Petitionsplattform www.change.org gestern Abend mit.

Warum die Entscheidung über die Zukunft der Familie, die bereits seit zehn Jahren in Magdeburg lebt, vertagt worden ist, war von der Härtefallkommission gestern nicht in Erfahrung zu bringen. Mutmaßlich könnte einer der Gründe die kürzliche Notoperation des siebenjährigen Sohnes Alex Barjamovic sein. Gesundheitliche Einschränkungen haben aber auch Vater Vladica, er hat Epilepsie und ist schwerbehindert, sowie der jüngste Sohn Mario, der an Nierensteinen und einer seltenen Erbkrankheit leidet. Möglicherweise spielt auch die bevorstehende Ausbildung als Pflegekraft des ältesten Sohnes Nesa (16) eine Rolle.

53.000 Unterschriften für dauerhaften Aufenthalt in Deutschland

Er sagt: „Ich dachte lange Zeit, dass ich von meiner Familie getrennt werden sollte. Dadurch, dass wir jetzt bis Herbst Zeit bekommen und wir alles klären können, geht es mir jetzt sehr gut. Ab heute fühlen meine Geschwister und ich viel weniger Last auf unseren Schultern und das gibt auch mir die Möglichkeit, dass ich ab Anfang September meine Ausbildung anfangen kann. Ich will das wirklich durchziehen. Danke an alle, die uns geholfen haben und uns weiter helfen werden.“ Damit spricht er unter anderen jene an, die mit einer Petition den dauerhaften Aufenthalt für Familie Barjamovic in Deutschland forderten.

53.000 Menschen unterschrieben diese Petition. Am Mittwoch wurden sie an Magdeburgs Bürgermeister Klaus Zimmermann übergeben. Zu den Unterstützern der Familie gehört insbesondere aber auch der Wirkungskreis der „Break Grenzen Crew“ und Breakdancern wie die „Da Rookies“. Die Kinder Nesa, Emmanuel „Manko“ und Josef Barjamovic, sind als Teil der „Break Grenzen Crew“ unter anderem Integrationspreisträger des Landes Sachsen-Anhalt (2014), deutscher Meister im Breakdance (2017) und Jugendkulturpreisträger (2017) .