Gesellschaftsspiel entwickelt Gemeinsam Grenzen überwinden: So wollen Kinder aus Magdeburg und Tansania die Welt besser machen
Fußabdrücke aus Tansania, Fragen von Magdeburger Grundschülern und Themen wie Umwelt oder Bildung: Ein Jahr lang tüftelten Kinder an einem besonderen Spiel, das nun Premiere feiert.

Magdeburg. - Ein Jahr lang haben sie gegrübelt, gemalt, diskutiert und ausprobiert – jetzt liegt es fertig vor ihnen: Das zweisprachige Gesellschaftsspiel (Deutsch und Suaheli) unter dem Motto: „Gemeinsam die Welt besser machen“. Entwickelt wurde es von Kindern aus Magdeburg und Tansania. Das Projekt zeigt, wie Grenzen überwunden werden.
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Die Idee ist so simpel wie kraftvoll: Spieler bewegen sich über ein bunt gestaltetes Spielfeld, das aus Fußabdrücken besteht – echte Abdrücke von Kindergartenkindern aus der Partnerstadt Njombe in Tansania. Auf den Feldern warten Fragen zu großen Zukunftsthemen: Müll, Wasser, Familie, Bildung, Kleidung und Umwelt.
Grenzen überwinden: So spielen Kinder aus Magdeburg und Tansania zusammen

100 Spiele wurden jetzt angefertigt und der Grundschule, den Kindergartenkindern in Tansania sowie Partnern zur Verfügung gestellt. 3.500 Euro habe die Auflage gekostet. Das Projekt ist Teil der seit knapp 30 Jahren bestehenden Partnerschaft „Education is the key of life“ der evangelischen Hoffnungsgemeinde in Magdeburg. Da die Auflage sehr klein ist, könne das Spiel nicht käuflich erworben werden. Wer dennoch Interesse am zweisprachigen Umweltspiel habe, könne bei der Evangelischen Grundschule nachfragen.
Die Fragen im Spiel, wie zum Beispiel „Wie viele Mülleimer hast du zu Hause?“, stammen direkt von den Grundschülern, teilt die Schulpfarrerin der Evangelischen Grundschule Magdeburg, Gabriele Herbst, mit. Drei Antwortmöglichkeiten stehen jeweils zur Wahl, je nachdem gibt es unterschiedlich viele Punkte. Auch Blankokarten für eigene Fragen und Antworten sind enthalten.
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Wer spielt, muss auch nachdenken – und ins Gespräch kommen. „Weil in den unterschiedlichen Kulturen unterschiedliche Meinungen vorhanden sind“, sagt die Schulpfarrerin. Zu jeder Frage gebe es außerdem Infokarten, die Wissen vermitteln und Denkanstöße geben. So lernen die Kinder, komplexe Probleme zu verstehen – und mögliche Lösungen zu diskutieren. Derzeit komme das Spiel im Unterricht und im Hort der Grundschule zum Einsatz.
Erfolgreich getestet: Dann wird das neue Spiel vorgestellt
Das Team hinter dem Spiel ist breit aufgestellt: Lehrkräfte, Schulleitung, Künstler und Designer sowie Übersetzerinnen auf deutscher Seite. In Tansania brachten sich Pfarrerin Baraka Mengele mit Grafiken und Kindergartenleiterin Magreth Mlondoe ein.
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Schon mehrfach wurde das Spiel getestet – sowohl in Magdeburg als auch in Tansania, weiß Pfarrerin und Projektleiterin Gabriele Herbst. Sie dankt allen Beteiligten „für den langen Atem und für die vielen, oft auch kontroversen Diskussionen“. Offiziell der Öffentlichkeit vorstellen wolle die Evangelische Grundschule das Projekt unter anderem beim Abend der Wissenschaft am 12. Februar 2026 von 17 bis 19 Uhr sowie auf kommenden Basaren.