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Hochwasserschutz Gerissene Scheiben im neuen Elbbalkon

Der Bau der Hochwasserschutzwand in der Zollstraße in Magdeburg steht unter keinem guten Stern. Drei Scheiben sind schon beschädigt.

Von Jennifer Lorbeer 07.07.2016, 01:01

Magdeburg l Nachdem ein Rammhindernis die Arbeiten im vergangenen Jahr verzögerte, müssen nun die neuen Sichtfenster schon wieder ausgetauscht werden. Drei von den insgesamt acht der kürzlich eingesetzten Scheiben am kleinen Elbbalkon in der Zollstraße sind beschädigt. Grund hierfür war jedoch keine Gewalteinwirkung durch unbekannte Dritte. Wie die Stadtverwaltung Magdeburg auf Nachfrage mitteilt, ist das Glas beim Transport gesprungen und wurde daraufhin trotz der Risse durch die Baufirma eingesetzt. Das zuständige Tiefbauamt könne nicht erklären, warum es trotz der Schäden zum Einbau gekommen sei, so Stadtsprecherin Kerstin Kinszorra. In diesem Zusammenhang werde die bauausführende Firma eine Mangelanzeige erhalten.

Nach Informationen der Volksstimme wurden die Fenster eingesetzt, um den Hochwasserschutz bis zur Lieferung neuer Scheiben zu gewährleisten. Da diese aus mehreren Schichten bestehen, von denen nur eine beschädigt ist, könnten die Fenster im Fall eines starken Wasserdrucks durch Hochwasser trotz der Risse standhalten. Etwa vier bis sechs Wochen kann es dauern, bis die Scheiben ausgetauscht werden. Die Herstellung der mehrschichtigen Spezialfenster ist technisch sehr aufwendig, was die lange Lieferzeit erklärt.

Seit März 2015 ist die Zollstraße nur noch einspurig befahrbar und besteht zur Hälfte aus einer Baustelle. Grund dafür sind Arbeiten an der neuen Hochwasserschutzwand, die regulär Ende 2015 abgeschlossen sein sollten. Ein Rammhindernis verzögerte die Arbeiten jedoch, deren Abschluss daraufhin erst auf das Frühjahr 2016 und nun auf Ende dieses Jahres verlegt wurde. Die mehr als 1000 Meter lange Wand soll gemeinsam mit der Hochwasserschutzwand in der Oststraße den Werder zukünftig vor Hochwassern mit einem Pegel von bis zu 7,80 Meter schützen.