Sehenswertes im Magdeburger Herrenkrug Graffiti und die DDR sind in zwei Ausstellungen an der Hochschule Magdeburg Thema
Die Bibliothek der Hochschule Magdeburg-Stendal zeigt nur noch wenige Tage zwei spannende Ausstellungen an ihrem Magdeburger Standort.

Magdeburg. - Nur noch für kurze Zeit laden gleich zwei Ausstellungen in der Bibliothek der Hochschule Magdeburg-Stendal im Haus 1 auf dem Campus Breitscheidstraße 2 zum Entdecken und Verweilen ein. Der Eintritt ist frei.
„Voll der Osten. Leben in der DDR“ zeigt in Magdeburg Zeitgeschichte in Fotos
Unter dem Titel „Voll der Osten. Leben in der DDR“ zeigt die Hochschule noch bis zum 19. September Fotografien von Harald Hauswald. In den 1980er-Jahren durchstreifte der in Ost-Berlin lebende Fotograf die Stadt mit seiner Kamera und hielt fest, was andere übersahen: alltägliche Szenen, verliebte Paare, alte Menschen, Rocker, Hooligans oder junge Aktivisten, die sich in Kirchen für Frieden und Umweltschutz einsetzten. Entstanden ist ein schonungsloser Blick auf eine DDR-Realität, die heute selbst Zeitzeugen oft nur noch schemenhaft im Gedächtnis haben.
Auch interessant: In "sozialistischer Pracht" Trabis und Tatra-Bahnen: So sah Magdeburg in der DDR aus - Mit Videos
Die Ausstellung – kuratiert von der Ostkreuz-Agentur und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur – präsentiert auf 20 Tafeln mehr als 100 bekannte und bislang wenig gezeigte Aufnahmen. Die begleitenden Texte stammen vom Historiker und Autor Stefan Wolle. QR-Codes auf den Tafeln führen zu Videointerviews, in denen Hauswald die Entstehungsgeschichten seiner Bilder erläutert.
Passend zum Thema: Technik und Bauen Alter Eisenbahnkran aus DDR-Produktion ist zurück in Magdeburg - das ist die Geschichte
„Es lebe der Sprühling“ thematisiert Graffiti und Streetart in Magdeburg
Parallel dazu widmet sich die Hochschule in der Schau „Es lebe der Sprühling. Streetart aus Sicht sozialer Arbeit“ einer ganz anderen Form visueller Kultur. Noch bis zum 30. September sind in der Hochschulbibliothek die Ergebnisse eines Seminars von Studierenden des Bachelor-Studiengangs Soziale Arbeit zu sehen. Ausgangspunkt ihrer Auseinandersetzung war die Frage, was Streetart über die Lebenswelten von Menschen verrät.
Lesen Sie auch: Neue Street-Art an der Elbe: Mehr Mäuse in Magdeburg

Mit Methoden der dokumentarischen Bildanalyse näherten sich die Studierenden den stillschweigenden Botschaften von Graffiti und Wandbildern und entwickelten Interpretationen aus der Perspektive der Sozialen Arbeit. Auf elf großformatigen Postern präsentieren sie ihre Erkenntnisse: Streetart als Spiegel des Alltags, als künstlerische Ausdrucksform jenseits von Vandalismus, als Zugang zu urbanen Lebenswelten.
Auch interessant: Einzigartiges Street-Art-Projekt Die Landeshaupstadt neu entdecken: Von Maus zu Maus durch Magdeburg
Öffnungszeiten und Erreichbarkeit der Hochschulbibliothek in Magdeburg
Beide Ausstellungen sind Montag bis Freitag von 9 bis 19 Uhr auch ohne Bibliotheksausweis geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Der Magdeburger Hochschulstandort ist über die Straßenbahnhaltestelle Hochschule Magdeburg-Stendal der Linie 6 zu erreichen. Neben dem Campus befindet sich an der Herrenkrugstraße auch ein öffentlich nutzbarer Parkplatz.