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Arbeitsplätze Große Räume für Büros in Magdeburg

Trotz der Krise ist der Umsatz an Büroflächen in Magdeburg nicht eingebrochen. Laut Immobilienexpertin können gute Ideen bei potenziellen Nutzern punkten.

Von Martin Rieß 27.07.2021, 09:47
Der Blaue Bock gehört in Magdeburg zu den Objekten, in  denen neuer Büroraum entsteht.
Der Blaue Bock gehört in Magdeburg zu den Objekten, in denen neuer Büroraum entsteht. Foto: Martin Rieß

Magdeburg - Wird der in den vergangenen Monaten vom Gesetzgeber geforderte Trend zum Homeoffice die Nachfrage nach Büroräumen einbrechen lassen? Die Situation, die Immobilieninvestoren und -vermittlern zeitweise die Schweißperlen auf die Stirn getrieben hat, scheint sich inzwischen zu entspannen. Der Immobiliendienstleister Aengevelt hat jetzt für Magdeburg seinen Quartalsbericht vorgelegt.

Diesem ist zu entnehmen, dass in der sachsen-anhaltischen Landeshauptstadt Büroflächen von 2900 Quadratmetern im ersten und 9600 Quadratmetern im zweiten Quartal und zusammen damit 12.500 Quadratmeter vermittelt werden konnten. Dies trotz der anhaltenden Pandemie. Mehr noch, die Halbjahresergebnisse des gleichen Zeitraums im Vorkrisenjahr 2019 wurden damit ebenso wie die des ersten Halbjahrs 2020 um jeweils 10.000 Quadratmeter und damit um etwa ein Viertel übertroffen. Auch langfristig konnten die ersten sechs Monate des Jahres 2021 offenbar überzeugen: In der Dekade von 2011 bis 2020 wurden im ersten Halbjahr durchschnittlich jeweils 8700 Quadratmeter umgesetzt. Damit lag dieses Jahr sogar um 44 Prozent über dem langjährigen Schnitt.

Große Projekte

In diesem Jahr besonders große Brocken waren dabei die Vermittlung von Flächen im früheren Fernmeldeamt an der Listemannstraße an den Bund sowie die Fertigstellung des Blauen Bocks als neue Unternehmenszentrale der Städtischen Werke Magdeburg.

Von großem Interesse gerade für jene, die neue Büroflächen nutzen möchten, dürfte dabei der Mietpreis sein. Laut dem jetzt vorgelegten Bericht bleibt das Mietpreisniveau stabil. Die Spitzenmiete liegt laut dem Papier im Schnitt bei rund 13,50 Euro pro Quadratmeter. Ebenfalls stabil seien die Preise für Flächen in mittlerer Citylage, die seit Jahresbeginn 2020 bei 9,80 Euro pro Quadratmeter liegen. Trotz des Trends zum Homeoffice werde das Büro auch nach Überwindung der Krise ein wichtiger Knotenpunkt der Geschäftswelt bleiben, wie die Nachfrage in Magdeburg zeigt. Für das laufende Kalenderjahr rechnen die Experten wie im Vorjahr mit einem Flächenumsatz um die 21.500 Quadratmeter – was etwas unter den Werten der Vorjahre liegt.

Die Anbieter von Büroflächen verfügen laut dem Bericht in ganz Magdeburg weiterhin über 72.000 Quadratmeter an leerstehenden Büros. Davon seien etwa 21.000 Quadratmeter dem strukturellen Leerstand zuzuordnen, also dauerhaft leerstehenden Flächen, die theoretisch bezugsfähig wären, aber weitgehend marktuntauglich sind.

Neue Büroideen

Annett Lorenz-Kürbis, Niederlassungsleiterin von Aengevelt in Magdeburg und Mitglied der Geschäftsführung, erläutert: „Für Unternehmen spielt die Gestaltung ihrer Büros eine immer wichtigere Rolle, um fähige, kreative Arbeitskräfte zu gewinnen und zu binden. Dabei erfordert kreative Arbeit häufig eine interdisziplinäre Herangehensweise, um eine Aufgabe im Team aus unterschiedlichen Perspektiven zu analysieren und bearbeiten zu können.“ Für eine optimale Entfaltung dieses kreativen Potenzials sollten Büroflächen daher eine Atmosphäre bieten, welche die Arbeitsprozesse vorteilhaft unterstützt.

Für Investoren und Eigentümer von Bürogebäuden und -flächen ergibt sich das Problem, dass jede Branche oder sogar Abteilung unterschiedliche, spezifische Charakteristika vereint, um den kreativen Prozess zu unterstützen. Eine flexible, modulare Aufteilung der bestehenden Büroflächen birgt daher das Potenzial, eine Bürofläche an die individuellen Kundenwünsche anpassen und so einen großen Interessentenkreis für die Immobilien begeistern zu können. Besonders offene Büroflächen gewinnen an Bedeutung, da ein Treffen und Informationsaustausch zwischen den Arbeitnehmern gefördert wird. Um eine ruhige Arbeitsatmosphäre oder Gruppenräume in diesen großen zusammenhängenden Büroflächen zu verwirklichen, bieten sich Raum-in-Raum-Lösungen wie schallgeschützte, konzentrationsfördernde Einzelkabinen oder Besprechungs- und Konferenzzimmer an. „Eigentümer und Projektentwickler, die diese Konzepte in ihren Gebäuden umsetzen, werden hiervon nachhaltig profitieren“, so Annett Lorenz-Kürbis.