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Grundschule Magdeburg will Schulbezirke neu zuschneiden

Um kleinere Klassen in den Magdeburger Grundschulen zu erreichen, will die Stadt die Schuleinzugsbereiche ändern und mehr Klassen bilden.

Von Christina Bendigs 27.10.2017, 01:01

Magdeburg l Mit der Bildung von mehr als ursprünglich geplanten ersten Klassen im Schuljahr 2018/19 will die Stadt Magdeburg die Klassen entlasten und die angestrebte Zahl von durchschnittlich nicht mehr als 22 Kindern pro erster Klasse erreichen.

Das geht aus einer Beschlussvorlage hervor, die diese Woche die Magistratsrunde der Stadt passierte und ab dem 14.  November 2017 in den Ausschüssen behandelt werden soll. Der Stadtrat Magdeburg soll am 7. Dezember entscheiden.

Die am schwersten betroffene Schule war bislang die Grundschule Am Umfassungsweg. Für diese Schule soll der Schuleinzugsbereich geändert werden, um sie zu entlasten.

Es sollen künftig mehr Kinder in die Grundschule Im Nordpark eingeschult werden. In der Grundschule Im Nordpark werden sechs statt der ursprünglich geplanten vier Eingangsklassen gebildet. Beide Schulleiter waren am 26. Oktober 2017 nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

In weiteren Grundschulen sollen ebenfalls mehr Eingangsklassen gebildet werden – so zum Beispiel in der Grundschule Sudenburg. Schulleiter Mario Vollack kann damit gut leben. „Natürlich sind kleinere Klassen immer schöner“, sagt er auf Volksstimme-Nachfrage. Eine Kommission der Stadtverwaltung Magdeburg sei vor Ort gewesen und habe mit ihm alles begutachtet. Er sei auf fünf Klassen eingestellt, die sich auch im Gebäude unterbringen ließen, „und wenn es weniger werden, umso besser“, sagt er.

Andernorts könnte sich die veränderte Zahl der Eingangsklassen auf die Nachmittagsbetreuung auswirken. In der Grundschule „An der Klosterwuhne“ zum Beispiel. Schulleiter Torsten Olle sagt, je mehr Klassen es werden, desto weniger Räume stünden dem Hort zur Verfügung. Er werde in diesem Jahr drei vierte Klassen aus seiner Schule entlassen.

Laut Druckvorlage sollen im Jahr 2018/19 im Bedarfsfall fünf Eingangsklassen gebildet werden. Gegebenenfalls müsste dann der Hort zusammenrücken. Er spricht von einem sehr komplexen Problem. Seine Hoffnung ist, dass es nur vier erste Klassen werden. Aber da sich bis zum Einschulungstag noch einiges ändern kann im Hinblick auf die Schülerzahlen, könne er sichere Auskünfte noch nicht geben.

Sicher sei aber, dass ihm Personal fehlt. Eine Stelle sei für seine Schule ausgeschrieben. Aber es gebe gleich mehrere Stellen, an denen er einen neuen Kollegen einsetzen könnte.

Schulleiter André Friedrichs von der Grundschule Am Lindenhof berichtet, dass im vorigen Schuljahr erstmals eine zusätzliche erste Klasse eingeschult worden sei. Würden es auch im Schuljahr 2018/19 mehr Klassen werden, müsse er Fachräume zu Klassenräumen umnutzen. Doch das wäre machbar. Wichtig sei ihm, dass die Klassenstärke moderat gehalten wird und die 22 angestrebten Schüler pro Klasse nicht wesentlich überschritten würden. Denn dann wäre er auch flexibler, sollte mal ein Lehrer ausfallen, und könnte die Kinder einer Klasse gegebenenfalls auch einmal auf die Parallelklassen aufteilen.

Was in der Planung der Stadt Magdeburg noch nicht einkalkuliert ist, sind die Kinder, die möglicherweise länger in der Schuleingangsphase verbleiben.

In der Grundschule Friedenshöhe scheint die Lage entspannt. Zwar spricht die Stadtverwaltung davon, dass dort anders als in der ursprünglichen Planung drei Eingangsklassen gebildet werden. Aber die Schulleiterin Andrea Pausch erklärt: „Wir waren schon immer vierzügig.“

Für die Zukunft dürfte eines klar sein: Um die Klassenstärken von 22 Kindern pro Klasse zu erreichen, muss die Stadtverwaltung Magdeburg flexibel bleiben.

Und das sind die vorgeschlagenen Änderungen:

Änderung der Schulbezirke:

Folgende Straßen werden künftig nicht mehr der Grundschule Am Umfassungsweg, sondern der Grundschule Im Nordpark zugeordnet: Haldensleber Straße 1-11, Grünstraße, Wedringer Straße 4-22, Kurze Straße, Ritterstraße 1-17, Abendstraße 5a-16b, Moritzplatz, Moritzstraße 2c-2g; 4; 4a, Umfassungsstraße 1, 5-22a, 62-83 (9), Siedlerweg.

Folgende Straßen werden künftig der Grundschule „Lindenhof“ zugeordnet (vorher Hopfengarten): Planetenweg ungerade 1 - 43; gerade 2 – 26, Leipziger Chaussee 22-46 gerade; Kometenweg 1-11; 13-33 unger., Straße A 3-34, Straße C-H, Siriusweg (1), Milchstraße
Vom Hopfengarten zur Grundschule „Leipziger Straße“ wechseln folgende Straßen: Hopfenbreite 1-57; 59, Willi-Bredel-Straße 38-50

Von der GS „Leipziger Straße“ zur GS „Lindenhof“ wechseln: Krokusweg, Heckenweg 3-7, Lilienweg 1-130 (1), Birnenweg, Bunter Weg 1-10, Maienhof, Asternweg, Paracelsusstraße, Nelkenweg, Zur Siedlung Reform, Dahlienweg, Louis-Braille-Weg, Paul-Schreiber-Straße, Verlorener Grundstein

Vom Grundschulbezirk „Diesdorf“ wechseln folgende Straßen zur Grundschule Am Grenzweg: Bekassinenweg 1-27, 29; Egerländer Weg; Harsdorfer Platz; Harsdorfer Straße 47, 49-147; Herbert-Landwehr-Straße 1,3; Ibisweg 11-13; Karlsbader Weg; Kleiberweg 1-25; Kranichweg 1-5; Meisenstieg; Milanweg; Pirolweg; Rabenweg 1-11; Rotkehlchenstraße; Spechtweg 1-18, 20; Sperlingweg, Storchenweg, Trappenweg 1-22, 24, 26; Vogelbreite 1-2, 26, 28; Zaunkönigstraße; Zum Lindenweiler 25, 27-106

Von der Grundschule „Am Elbdamm“ zur Grundschule „Am Pechauer Platz“ wechseln: Am Brellin; Am Buttersteig; Büchnerstraße 29-43; Cracauer Straße 43-60, 62-67; Karl-Schurz-Straße; Luxemburgstraße unger. 1-11, ger. 2-20; Mehringstraße unger. 1-13, ger. 2-16; Potsdamer Straße 12; Struvestraße; Zetkinstraße

Änderung der Anzahl der Eingangsklassen:

In der Grundschule am Nordpark werden nicht vier, sondern sechs Eingangsklassen gebildet.

Die Grundschulen Lindenhof und Fliederhof bilden vier Eingangsklassen statt drei.

Die Grundschulen Rothensee, Diesdorf und Schmeilstraße bilden zwei Eingangsklassen statt einer.

Die Grundschulen Friedenshöhe und Kannenstieg bildet drei Eingangsklassen statt zwei.

Die Grundschulen An der Klosterwuhne und Sudenburg  werden bei Bedarf fünf Eingangsklassen bilden statt vier.

Die Grundschule am Grenzweg wird fünf Eingangsklassen bilden statt drei.