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Halbleiter in der Börde Intel in Magdeburg: Chip-Fabrik statt Hamster-Höhlen - müssen bedrohte Tiere weichen?

Es hagelt erneut Kritik an der geplanten Neuansiedlung einer Halbleiter-Chipfabrik bei Magdeburg. 

Aktualisiert: 11.07.2023, 13:03
Der Feldhamster ist bedroht und lebt in einem Gebiet, das sich mit der Intel-Neuansiedlung und dem Bau der geplanten Halbleiter-Chipfabrik nachhaltig ändern könnte. Dagegen läuft nun ein Verein aus Halle Sturm. Symbolbild:
Der Feldhamster ist bedroht und lebt in einem Gebiet, das sich mit der Intel-Neuansiedlung und dem Bau der geplanten Halbleiter-Chipfabrik nachhaltig ändern könnte. Dagegen läuft nun ein Verein aus Halle Sturm. Symbolbild: pixabay

Magdeburg (vs) - Erneut hagelt es Kritik an der geplanten Intel-Halbleiterfabrik bei Magdeburg. Nun warnt der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Aha) vor den Folgen der Chiphersteller-Ansiedlung auf den Ackerflächen für Pflanzen und Tiere in der Börde. 

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Grund für die Kritik ist offenbar das Vorhaben, eine "sehr wertvolle Agrarfläche" im Umfang von 1.127 ha für den Fabrikbau in Anspruch zu nehmen. "Abgesehen von der Zunahme von Ziel- und Quellverkehr durch Kraftfahrzeuge aller Art, sind weitere wertvolle Ackerflächen bedroht", heißt es in einer Mitteilung des Aha. Bereits die Reduzierung der Vielfalt der Ackerbaukulturen führe zu erheblichen Verlusten an Arten- und Strukturvielfalt, Humusneubildung und einer Verarmung des Landschaftsbildes.

Intel Magdeburg: Muss der Feldhamster weichen?

Gut strukturierter, humusreicher Boden diene allerdings als Lebensraum, dem Gasaustausch sowie der Speicherung von Wasser und Nährstoffen. Außerdem warnt der Aha vor einer massiven Schädigung des Grundwassers. Daneben sei die betroffene Fläche am Salzbach Seerennengraben bereits Lebens- und Rückzugsraum für besondere Tier- und Pflanzenarten und Biotop- und Grünverbundraum. Auch der bedrohte Feldhamster habe dort sein Quartier. Dieser ist allerdings nach Informationen der Volksstimme bereits aus der möglichen Gefahrenzone umgesiedelt worden. 

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Der Arbeitskreis fordere dennoch verstärkt eine Freihaltung der Ackerflächen in Magdeburg, Wanzleben-Börde und in der Gemeinde Sülzetal.