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Hauptbahnhof Taxis ignorieren Halteverbot

Am Magdeburger Hauptbahnhof ignorieren Taxifahrer das Halteverbot. Die eigentliche Wartefläche sei zu weit entfernt, sagen sie.

Von Stefan Harter 09.01.2017, 00:01

Magdeburg l Bereits seit 17. Oktober ist das Rondell am Konrad-Adenauer-Platz am Westeingang des Hauptbahnhofs wegen Bauarbeiten für den Fahrzeugverkehr komplett gesperrt. Die sonst dort wartenden Taxis sollen seitdem die Kurzzeitparkplätze weiter westlich in der Zufahrtstraße nutzen – eigentlich. Denn in der Praxis erweist sich die Regelung als wenig alltagstauglich.

Die Taxifahrer stehen nämlich regelmäßig nicht auf den ihnen zugewiesenen Plätzen, sondern warten auf der Gehwegfläche neben dem abgesperrten Rondell auf Fahrgäste. Dort gilt aber ein absolutes Halteverbot und davon sind natürlich auch die Taxis nicht ausgenommen. „Fußgänger und Radfahrer werden an der Baustelle für eine Rampe zum Bahngleis vorbeigeführt und erreichen den Bahnhof weiterhin über den Adenauerplatz“, stellt Rathaussprecher Michael Reif auf Volksstimme-Anfrage klar. „Warum einige Taxi-Fahrer die Sperrung ignorieren, ist der Stadtverwaltung bislang nicht bekannt“, erklärt er weiter.

Für Thomas Henschel, Vorsitzender des Stadtverbandes der Magdeburger Taxiunternehmen, ist die Antwort auf diese Frage jedoch klar. „An den zugewiesenen Stellplätzen sieht uns doch kein Mensch“, sagt er, „es ist einfach zu weit weg vom Bahnhofsausgang.“ Hinzu komme außerdem, dass die besagten Stellplätze auch dauerhaft von anderen Fahrzeugen zugeparkt seien, die das Halteverbot ignorierten, erklärt er. Bei der Stichprobe des Volksstimme-Reporters sind die Stellplätze jedoch frei, die wartenden Taxis stehen dennoch auf dem Gehwegbereich unter dem Vordach des Hauptbahnhofs.

Dass die Fahrer dort, wo sie jetzt warten, regelwidrig stehen, sei jedem von ihnen bewusst, sagt Henschel weiter. Als Verband könne man darauf jedoch keinen Einfluss nehmen. Eine andere Regelung als jetzt wäre die bessere Lösung.

„Das Ordnungsamt wird sich die Situation vor Ort anschauen“, teilt Michael Reif weiter mit. „Gegebenenfalls werden wir auch das Gespräch mit den Taxifahrern suchen“, erklärt er.