1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Magdeburger Freibad bleibt marodes Biotop

Hellas-Grünanlage Magdeburger Freibad bleibt marodes Biotop

Aus Trainingsstätte für Olympiasieger wurde marodes Feuchtbiotop: Magdeburg gibt sein ehemaliges Hellas-Freibad auf.

Von Stefan Harter 21.12.2018, 00:01

Magdeburg l Vor über 100 Jahren trainierten auf der Sportanlage am Schöppensteg in Magdeburg Schwimmgrößen wie Arno Bieberstein und Erich Rademacher. Von den glanzvollen Tagen ist längst nichts mehr übrig geblieben. Seit über 30 Jahren wird das ehemalige Schwimmbecken nicht mehr genutzt und hat sich in dieser Zeit zu einem Feuchtbiotop entwickelt.

Eigentlich plante die Stadt seit acht Jahren das Freibad in einen solchen Zustand zu versetzen, dass der hohe Zaun wieder entfernt werden und eine Grünanlage entstehen kann. Dafür wurden seit 2011 regelmäßig Fördermittel aus dem Programm Stadtumbau Ost beantragt. Ein Planungsbüro hatte damals Kosten von gut 300.000 Euro für die Maßnahme geschätzt. Eine Bewilligung hatte es jedoch nie gegeben.

Nun, da wieder ein Förderantrag inklusive neuer Entwurfsplanung gestellt werden müsste, will die Verwaltung das Projekt abblasen, um weitere Kosten zu sparen, wie aus einer aktuellen Information für die Stadträte zu erfahren ist. „Dies wäre unwirtschaftlich“, heißt es darin.

Schwimmen oder Baden ist aufgrund des maroden Zustandes sowie bestehender Unfallquellen längst nicht mehr möglich. So sind die Beckenränder auf der Nord- und Südseite massiv geschädigt und drohen in Richtung Becken zu kippen oder sind zum Teil bereits abgekippt. Auch von den Treppenanlagen gehe Gefahr aus, da einige Treppenstufen ebenfalls zerstört sind, heißt es in dem Papier.

Weil eine komplette Verfüllung des Schwimmbeckens aus Naturschutzgründen nicht genehmigt wird, sollte nur ein Teil verfüllt werden, um die weitere Entwicklung des Biotops zu fördern. Außerdem sollte die Uferböschung umgestaltet werden.

In diesem Rahmen hätte auch der Sicherheitszaun entfernt werden müssen. Dieser werde aber mittlerweile von der Bevölkerung akzeptiert, der Vandalismus sei deutlich zurückgegangen. Würde man ihn nun wegnehmen, wären neue Sicherungsmaßnahmen zur Gefahrenabwehr notwendig.

„Eine weitere Entwicklung zur parkähnlichen Anlage ist nicht erforderlich, da genügend Grünanlagen vorhanden sind“, lautet das Fazit. Deshalb wird kein weiterer Antrag für Fördermittel für das ehemalige Freibad Hellas gestellt.